Zu einem Dachstuhlbrand kam es in den frühen Morgenstunden des Montags gegen 3.48 Uhr in Bretten.

Über 100 Feuerwehrleute waren bei dem Großbrand im Einsatz

Über 100 Feuerwehrleute waren bei dem Großbrand im Einsatz

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand in der Pforzheimerstraße ein Hinterhaus voll in Flammen. Durch die enge Bauweise mussten sofort Maßnahmen getroffen werden, um ein Übergreifen des Feuers auf angrenzende beziehungsweise angebaute Gebäude zu verhindern. Von vier Seiten wurden die Löschangriffe vorgetragen, mit Unterstützung der Drehleiter von oben. Bei dem Brand mussten insgesamt zehn Personen evakuiert werden, wobei fünf Personen den anwesenden Notärzten und dem Rettungsdienst zur weiteren medizinischen Versorgung übergeben wurden. Warum sich das Feuer entzündet hat, ist noch völlig unklar.

Als um 3.48 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Bretten zu einem Dachstuhlbrand von der Feuerwehrleitstelle in Karlsruhe alarmiert wurde, konnte noch niemand ahnen, wie lange sich der Einsatz hinziehen würde. Schnell stellte sich die brisante Lage des Objektes dar. Nur mit voller Schlagkraft der Wehr konnte Schlimmeres verhindert werden.

Da man zum Glück von allen Seiten an das Objekt herankam, konnte sehr schnell und effektiv gearbeitet werden. Von der angrenzenden Stiftskirche war es möglich, zusammen mit der Drehleiter den Dachstuhl von oben zu bekämpfen. Während der Löscharbeiten kam es immer wieder zu widersprüchlichen Aussagen, ob noch Menschen im Gebäude sind. Nachdem das Feuer unter Kontrolle war, stellte man fest, dass ein eingebauter Stahlträger sich wegen der enorme Hitze um etwa 15 cm verlängert hatte und entsprechend verformt war.

Eine Suche im Innern des Hauses war aufgrund der Zerstörungen nicht ohne weiteres möglich. Um jedoch Gewissheit zubekommen, ob sich zum Brandausbruch noch jemand im Haus befunden hatte, musste zuerst sichergestellt werden, dass keine Gefahr für die Einsatzkräfte beim Begehen der Einsatzstelle besteht. Deshalb wurde die Statik bzw. der Boden kontrolliert, ob überhaupt ein gefahrloses Begehen der Räumlichkeiten möglich ist. Erst nach einigen Beratungen auch mit dem Fachberater Einsturz von der Landesfeuerwehrschule wurden Einsatzkräfte, die man mit Leinen gesichert hatte, in die Wohnung geschickt, um nachzuschauen, ob noch Personen im Haus sind. Während dieser Suche konnte jedoch kein Hinweis auf sich im Hause befindliche Personen gefunden werden.

Mittels Hochdrucklüfter wurde die Einsatzstelle und auch das Vorderhaus druckbelüftet, damit der Rauch abziehen konnte. Da die Einsatzstelle stark verraucht war, konnte nur unter Atemschutz gearbeitet werden. Die Einsatzleitung musste immer wieder feststellen, wie viele Atemschutzgeräteträger noch im Wartepool warten, um bei weniger werdenden Kapazitäten sofort neue Atemschutzgeräteträger nachfordern zu können. Diese Aufgabe wurde gut gemeistert.

Einsatzleiter Alexander Brückl, der neue hauptamtliche Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bretten, war mit insgesamt 103 Feuerwehreinsatzkräften aus Bretten und Gondelheim im Einsatz. Somit hat er seine erste große Feuertaufe bestanden. Oberbürgermeister Martin Wolff war fast pausenlos an der Einsatzstelle anwesend, um eventuell benötigten Wohnraum für die Betroffenen zu besorgen. Dies war jedoch nicht notwendig, da die Betroffenen bei Freunden und Bekannten unterkommen können. Matthias Wahl, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, war mit zwei Notärzten und vier Rettungswagen und der DRK-Bereitschaft Bretten im Einsatz. Jürgen Borth, stellvertretender Kreisbrandmeister, war an der Einsatzstelle und machte sich ein Bild von den Löscharbeiten. Das Polizeirevier Bretten war unter der Leitung von Polizeioberrat Bernhard Brenner vor Ort, um die Einsatzkräfte der Feuerwehr zu unterstützen. Da nicht einwandfrei festgestellt werden konnte, wie das Feuer ausgebrochen ist, wurde die Kriminalpolizei verständigt.

Nachdem die Kriminalpolizei eingetroffen war, konnte um 9.30 Uhr die Einsatzstelle an die Beamten übergeben werden und der Einsatz für die Feuerwehr wurde beendet. Die weitern Ermittlungen zur Brandursache werden nun von der Kriminalpolizei geführt.

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