Familientragödie in Malsch

Vielen Malscher Mitbürgern sitzt der Schock noch Tief: Fassungslos mussten Sie erfahren, dass nach ersten Erkenntnissen der Polizei ein 88-jähriger Mann vorsätzlich einen Brand an einem sich im familienbesitzbefindlichen Haus verursacht hat.

Bereits beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte aus Malsch, die gegen 20:35 Uhr mit dem Einsatzstichwort „Dachstuhlbrand“ in die Malscher Ortsmitte von der Integrierten Leitstelle Karlsruhe alarmiert wurden, schlugen sichtbare Flammen aus dem hinteren Bereich des Wohnhauses. Die Rauchsäule war weithin sichtbar. Nach der ersten Lageerkundung war jedoch unklar, ob sich eine, bis dato vermisste Person in dem Brandobjekt aufhielt. 2 Bewohner konnten sich mit leichten Verletzungen ins Freie bringen, nachdem sie durch Nachbarn auf den Brand aufmerksam wurden. Diese setzten auch umgehend mehrere Notrufe ab.

Weitere Erkundungen der eingesetzten Atemschutztrupps der vorderen, anfangs noch betretbaren Räumlichkeiten im Erdgeschoss verliefen ebenfalls ergebnislos. Nach Fortschreitung des Einsatzverlaufes und des Gerüchtes, die vermisste Person sei flüchtig, konzentrierten sich die Feuerwehrkameraden primär auf die Schadensminderung, ohne den Blick auf die Personen zu vernachlässigen. Nachdem im hinteren die Geschossdecke einstürzte, entschied die Einsatzleitung das Betreten des Gebäudes aus Eigenschutzgründen vorerst zu verbieten. Parallel hierzu wurden im rückwärtigen Bereich 2 B-Rohre und 1 C-Rohr, sowie die Drehleiter aus Ettlingen in Stellung gebracht. Mit massiven Löschmaßnahmen wurde versucht, das Gebäude noch zu halten. Leider vergebens. Zeitnah wurde auch eine weitere Drehleiter aus Durmersheim nachgefordert, um im vorderen Bereich ebenfalls gezielte Löschmaßnahmen vornehmen zu können. Mit fortgeschrittener Zeit brannte jedoch auch hier der Dachstuhl durch.

Parallel hierzu trafen auch Bürgermeister Elmar Himmel, der Stellvertretende Kreisbrandmeister Bertram Maier, sowie die Versorgungsbetriebe an der Einsatzstelle ein. Schnell machte sich eine beunruhigende Meldung breit: Eine bislang der Einsatzleitung nicht in Erscheinung getretene Gefahr: „Es befinde sich ein Gasanschluss im rückwärtigen Bereich, sowie im vorderen Bereich Gasleitung mit einer Druckerhöhungsanlage“.  Vorsorglich wurde sodann in Absprache mit dem Rettungsdienst sowie der Polizei eine Evakuierung der angrenzenden Häuser unternommen. Insgesamt 27 Bewohner wurden in die Bürgerhalle gebracht. Im weiteren Verlauf (gegen 23:30 Uhr) konnten diese jedoch wieder zurück in ihre Wohnungen.

Nach über 2 Stunden massiven Löschangriffen zeigten die Wassermassen auch endlich ihren Erfolg. Zwar konnten diese auch die Explosion einer im Gebäude befindlichen Gasflasche nicht verhindern, jedoch war dies der einzige Knall des Abends.  Teilweise waren zeitgleich bis zu 6 B-Rohre, sowie mehrere C-Rohre im Einsatz. Der ebenfalls frühzeitig alarmierte Wassermeister konnte hierzu jederzeit die nötige Wassermenge bereitstellen.

Zur Sicherstellung des Grundschutzes wurde die Kameraden aus Muggensturm mit ihrem HLF angefordert.

Insgesamt 85 Einsatzkräfte rückten in 23 Fahrzeugen aus allen 4 Abteilungen der Feuerwehr Malsch, sowie aus Ettlingen und aus Durmersheim an. Einsatzleiter war der Malscher Kommandant Gernot Schneider. Unterstützend eilten der Stellvertretende Kreisbrandmeister Bertram Maier sowie Bürgermeister Elmar Himmel zur Einsatzstelle. Vom THW berieten der Bausachverständige Herr von Geymüller sowie Herr Kuch. Ebenfalls waren Scott Gilmore als organisatorischer Leitung des Rettungsdienstes sowie Dr. Berger als Leitender Notarzt in Malsch. Insgesamt 28 Einsatzkräfte der verschiedenen Rettungsdienstorganisationen unterstützen und übernahmen die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken und Essen. Herr Zoller war Einsatzleiter der Polizei, die auch mit über 20 Einsatzkräften vor Ort waren. Die Kriminalpolizei hat während des Feuerwehreinsatzes bereits mit ersten Ermittlungen begonnen. Der Sachschaden ist im 6-stelligen Bereich.

Die Feuerwehr Malsch war bis in die Morgenstunden im Einsatz.