Aus nicht geklärter Ursache fuhr am Dienstag gegen 16.40 Uhr eine 61-jährige Frau aus Hochstetten mit ihrem Fahrzeug auf der Insel Rott ohne zu bremsen geradewegs in den Rhein. Dort blieb sie glücklicherweise wegen des niedrigen Wasserstandes zum Teil an der Uferbefestigung hängen. Der vordere Teil des Wagens war im Wasser, nur noch das Heck schaute aus den Fluten. Die Fahrzeuglenkerin befreite sich aus ihrem Fahrzeug und wurde an den anwesenden Notarzt übergeben. Sie wurde in eine Klinik eingewiesen.
Um 16.45 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Linkenheim-Hochstetten von der Feuerwehrleitstelle in Karlsruhe mit dem Alarmstichwort „Person im Wasser auf der Insel Rott alarmiert“. Noch während der Anfahrt konnte jedoch Entwarnung gegeben werden. Die Frau sei aus ihrem Fahrzeug gerettet worden.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte wurde die Frau bereits von einem Notarzt versorgt. Auch die Einheiten der DLRG waren schnell zu Einsatzstelle gekommen. Sie hatten vorsorglich einige Strömungsretter dabei. Für die Feuerwehr wurde aus dem Rettungseinsatz nun ein Einsatz der technischen Hilfe, denn der PKW der Frau lag immer noch im Fluss. Zuerst wurde zusammen mit der DLRG das Unfallfahrzeug gegen ein weiteres Abrutschen in den Strom gesichert. Dies war nötig, weil immer wieder durch vorbeifahrende Schiffe der Wellenschlag am Ufer so stark war, dass das Fahrzeug immer wieder aufgeschwommen ist. Dadurch erhöhte sich die Gefahr des vollständigen Abrutschens in den Strom. Mittels einer Seilwinde wurde das Fahrzeug von Land aus gesichert. Vorsichtshalber wurde auch die Ölsperre an die Einsatzstelle gebracht, um bei einem Austritt von Betriebsmitteln schnell reagieren zu können und den Schadstoffeintrag in den Rhein zu unterbinden. Zum Glück blieb alles dicht und somit kam die Ölsperre nicht zum Einsatz.
Zur Bergung des Fahrzeuges wurde ein Kranwagen geordert. Dass man jedoch mit einem Kranwagen der 50 Tonnen heben kann, nicht einfach über Hochstetten zur Insel Rott fahren kann, war jedem klar, denn die Brücke dorthin darf nur mit 6 Tonnen befahren werden. Daher musste ein Alternativweg gesucht werden. Dieser führte dann durch Linkenheim hinaus zum Rhein, wobei zu beachten war, dass das schwere Fahrzeug dort keine Durchfahrt erwartete, sondern eine Überfahrt über den Deich. Es musste sichergestellt werden, dass der Überhangwinkel vorne und hinten, sowie die Bauchfreiheit bei diesem Fahrzeug ausreicht, um ein Aufsitzen auf der Deichkrone zu vermeiden. Nach dessen Klärung stand der Bergung des verunfallten Fahrzeuges nichts mehr im Wege. Nach dem Eintreffen des Kranes ging es dann ganz schnell. Die Einsatzkräfte der DLRG haben das im Wasser liegende Fahrzeug an den Rädern angeschlagen und danach die Schlingen am Hebegeschirr des Krans eingehängt. Nun ging es zuerst ganz langsam hoch, dann wurde eine Tür geöffnet, damit das eingeströmte Wasser abfließen konnte und das Fahrzeug stabil am Haken war. Dann waren es nur noch Minuten, bis es am Ufer abgesetzt werden konnte.
Einsatzleiter Daniel Kompalla war mit 35 Einsatzkräften vor Ort, die DLRG war unter ihrem Einsatzleiter Timo Imhof mit 14 Einsatzkräften zum Einsatz gekommen. Der Organisatorische Leiter Rettungsdienst Frank Eckardt war mit zwei Rettungswagen, einem Notarzteinsatzfahrzeug sowie der Notfallhilfe Linkenheim-Hochstetten mit neun Einsatzkräften am Einsatz beteiligt. Der Einsatz wurde über die ganze Zeit von der Wasserschutzpolizei begleitet, diese hat auch für den Schiffsverkehr auf dem Rhein im Bereich der Unfallstelle langsame Fahrt angeordnet. Auch die weitern Ermittlungen zum Unfallhergang werden von der Wasserschutzpolizei durchgeführt. Um 20.40 Uhr war der Einsatz dann für alle Kräfte beendet.
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