Bei anhaltenden Minusgraden und eisigen Temperaturen, wurden zahlreiche zugefrorene Gewässer gesperrt und vor dem Betreten der Eisfläche wird explizit gewarnt. Doch trotzdem kommt es immer wieder zu Einbrüchen ins Eis, weil viele Personen die Gefahr unterschätzen. Um für einen solchen Notfall besstens gerüstet zu sein, führte die Freiwillige Feuerwehr Forst, gemeinsam mit dem DLRG der Ortsgruppe Forst und dem DRK des Ortsvereins Forst mit insgesamt etwa 45 Einsatzkräften eine Eisrettungsübung durch.

Eisrettungsübung
Pünktlich um 19 Uhr am Dienstagabend versammelten sich die Einsatzkräfte der drei Hilfsorganisationen am Feuerwehrhaus in Forst. Nach einer kurzen Vorbesprechung zur bevorstehenden Übung, fuhren im Anschluss alle gemeinsam zum Waldsee.
Der Feuerwehr bieten sich verschiedene Methoden und Vorgehensweisen bei einer Eisrettung, welche alle nacheinander durchgesprochen und theoretisch geübt wurden. Zunächst gingen die Rettungskräfte des DLRG mit Neoprenanzügen auf das Eis und schlugen etwa 20 Meter vom Seeufer entfernt, ein Loch in die Eisfläche. Im Anschluss ging einer der DLRG Strömungsretter in das eiskalte Wasser und simulierte eine im Eis eingebrochene Person.
Bei der ersten Methode robbte sich eine Einsatzkraft mit einer Schleifkorbtrage, mittels einer auf das Eis gelegten Steckleiter, vom Ufer bis zur eingebrochenen Person vor. Selbstverständlich wurde die vorgehende Rettungskraft von mehreren Leinen und am Ufer stehenden Kameraden gesichert. Danach zog er die Person aus dem Wasser, legte Sie auf die Schleifkorbtrage und wurde von den Leinen zurück zum Ufer gezogen.
Bei der zweiten Methode ging ein Feuerwehrmann mittels der Schleifkorbtrage auf das Eis. Er bewegte sich mit Hilfe von Eispickel bis zur eingebrochenen Person vor und rettete sie aus dem eiskalten Waldsee.
In der dritten Vorgehensweise ging ein Feuerwehrmann mittels des Spineboards und der Steckleiter auf das Eis. Nun wurde das Spineboard unter die Person im Wasser geschoben und anschließend mit der Leine zurück ans Ufer gezogen. Dadurch musste die verunglückte Person fast keine eigene Kraft aufwenden. Besonders wichtig ist auch der Weitertransport des Patienten vom Ufer zum Rettungswagen. Hierbei muss der Patient liegend und in unveränderter Position abtransportiert werden, denn sonst würde das kalte Blut aus den Extremitäten zum Herzen fließen und anschließend mit großer Wahrscheinlichkeit zum Erfrierungstod führen.
Gegen 22 Uhr war die Übung beendet und zum Abschluss wurde bei einer gemeinsamen Übungsnachbesprechung im Feuerwehrhaus Forst die Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden analysiert. Gerade die Vorgehensweise mit dem Spineboard wurde hier von der simulierten eingebrochenen Person als besonders vorteilshaft empfunden, da der Verunglückte fast keine eigene Kraft für seine Rettung aufwenden muss. Für das Opfer ist ein Eiseinbruch immer ein Kampf ums überleben. Schon nach wenigen Minuten gefrieren im eiskalten Wasser die Extremitäten und man hat kaum mehr Kraft um sich selbst über Wasser zu halten.
Abschließend waren sich jedoch alle einig, dass es eine erfolgreiche und interessante Übung war. Denn im Ernstfall zählt jede Sekunde und gerade das Zusammenspiel der einzelnen Hilfsorganisationen ist sehr wichtig.