Die Freiwillige Feuerwehr Forst sowie der Gefahrgutzug Karlsruhe Land Nord wurden am Mittwochvormittag gegen 11:10 Uhr mit dem Alarmstichwort „TH Chemie – Gefahrgutzugeinsatz“ von der Integrierten Leitstelle in Karlsruhe in die Sudentenstraße zur dortigen Schwimmhalle der Lußhardtschule alarmiert.
Nach erster Erkundung der örtlichen Feuerwehr war im Untergeschoss des Schwimmbades in den Technikräumen Schwefelsäure aus einem defekten Schlauch ausgetreten. Nachdem dies von einem Hausmeister bemerkt wurde, schaltete dieser sofort sämtliche Pumpen aus und wischte unter Zugabe von Wasser die ausgelaufene Flüssigkeit in einen Ablauf. Aufgrund einer chemischen Reaktion und dem entstandenen beißenden Geruch verließ der Hausmeister das Gebäude und alarmierte die Rettungskräfte.
Nachdem die ersten Einsatzkräfte des Gefahrgutzuges die Einsatzstelle in Forst erreichten, wurden diese durch den Einsatzleiter der Feuerwehr Forst sowie durch den Hausmeister in die Lage eingewiesen. Aufgrund dieser Schilderungen entschloss man sich einen Trupp unter CSA (einem Chemikalienschutzanzug) zur weiteren Lagesondierung in das Untergeschoss des Schwimmbades zu schicken.
Hier wurde festgestellt, dass zirka 8 bis 10 Liter Schwefelsäure eines 20 Liter Kanisters durch eine Leckage an einem Schlauch ausgetreten waren. Dieses war mit Wasser gemischt und erstreckte sich dadurch auf zirka 15 Quadratmeter in der das Gemisch etwa 2 Zentimeter hochstand. Die restlichen Schläuche und Kanister waren unbeschädigt, sodass keine anderen Flüssigkeiten ausgetreten waren.
Nach und nach trafen weitere Fahrzeuge des Gefahrgutzuges sowie zwei Fachberater Chemie an der Einsatzstelle ein. Zusammen mit den Fachberatern wurden am Einsatzleitwagen des Gefahrgutzuges die einzelnen möglichen Maßnahmen durchgesprochen und entschied sich das Gemisch aus Schwefelsäure und Wasser mit Chemikalienbinder abzustreuen um es anschließend in einen Behälter abfüllen zu können. Währenddessen wurde im Außenbereich die Dekontaminationsstelle (kurz: Dekon-Platz) aufgebaut, um die unter CSA eingesetzten Kräfte im Anschluss an ihre Tätigkeiten dekontaminieren zu können.
Die Freiwillige Feuerwehr Forst war unter der Leitung des Kommandanten Mario Heinzmann mit 4 Fahrzeugen und rund 15 Einsatzkräften im Einsatz. Er informierte telefonisch auch den Forster Bürgermeister Bernd Killinger über das Einsatzgeschehen. Ein Vertreter der Gemeinde kam zur Einsatzstelle.
Der Gefahrgutzug Karlsruhe Land Nord war mit 11 Fahrzeugen aus Kraichtal, Bretten, Oberderdingen und Karlsdorf-Neuthard unter der Leitung des Gefahrgutzugführers Thomas Mikisek mit rund 60 Einsatzkräften rund drei Stunden im Einsatz. Die Fachberater Chemie waren aus Stutensee und Karlsdorf-Neuthard zur Einsatzstelle gekommen.
Der Rettungsdienst war mit zwei Rettungswägen sowie einem Rettungshubschrauber unter der organisatorischen Leitung von Max Gay. Der Hausmeister wurde zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus verbracht. Zur Absicherung der Einsatzkräfte verblieb der Rettungsdienst bis zum Einsatzende an der Einsatzstelle.
Die Polizei war vier Beamten und zwei Streifenwagen im Einsatz. Im Verlauf des Einsatzes kamen noch Beamte der Kriminalpolizei hinzu. Diese übernahmen die Ermittlungen zur Unfallursache.