Über 20 Kameraden aus den Feuerwehren des Landkreises Karlsruhe haben sich zwischenzeitlich zur Fachgruppe Einsturz/Bau zusammengeschlossen. Unter der Koordination von Diplom-Ingenieur (FH) Frank Trunz von der Feuerwehr Karlsbad treffen sich die Angehörigen dieser Fachgruppe nun regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. Zum ersten Treffen nach längerer Zeit in Präsens hatte man das Betonwerk der Firma Harsch in Gondelsheim als Tagungsort ausgesucht.
Frank Trunz konnte die fast vollständige Rund begrüßen. Mit dabei sind auch zwei Angehörige des THW, die ebenfalls als Fachberater eingesetzt werden. Nach der kurzen Vorstellungsrunde konnten einige wichtige Erfahrungen aus den jüngsten Einsätzen ausgetauscht werden. So waren die Fachberater bei den Großbränden in Weingarten und Waghäusel ebenso gefordert, wie gerade kürzlich beim Brand eines Dachstuhls in der Gemeinde Linkenheim-Hochstetten. Bei diesen Einsätzen hatte die Integrierte Leitstelle Karlsruhe (ILS), jeweils auf Anforderung der örtlichen Einsatzleitung die Fachberater nachgefordert. „Wie werden über einen Sammelruf alarmiert und die jeweils verfügbaren Fachberater melden sich dann bei der ILS zum Einsatz“, berichtet Trunz zu der Alarmierung seiner Fachgruppe.
Die Entstehungsgeschichte der Fachgruppe geht ins Jahr 2011 zurück. “Ich habe mit einem weiteren Kollegen ein Seminar am KIT zum Thema Einsturz besucht“, berichtet Frank Trunz über die ersten Schritte zur Bildung der Fachgruppe im Landkreis Karlsruhe. Letztlich hat ein mit Kreisbrandmeister Jürgen Bordt abgestimmter Aufruf bei den Feuerwehren im Landkreis im Jahr 2021 eine gute Resonanz hervorgerufen und zu der heute großen Anzahl von Fachberatern in der Fachgruppe geführt. Die Erfahrungen der letzten Einsätze haben auch gezeigt, dass neben den Fachberater in der Feuerwehr auch die Kameraden des THW sehr gut mit eingebunden sind. “Das Wissen der Kameraden der Feuerwehr zur Thematik Brände und Löschen ist für uns sehr wichtig in der Beurteilung unserer Aufgaben“, stellte ein Fachberater des THW als Ergebnis der jüngsten Einsätze fest.
Jochen Hohnhäuser, selbst ausgebildeter Fachberater der Feuerwehr, ist Mitarbeiter der Firma Hasch. Er stellte den Betrieb in einem Rundgang vor. Er konnte von der hauptsächlichen Tätigkeit der Bauteile berichten. Die Firma Harsch stellt in ihrem Betonwerk zu 85% Bauteile für Industriebauten her. Nur ein geringer Anteil verbleibt für den Wohn- und Gewerbebereich. Hohnhäuser führt aus, dass die 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Bereich der Firma Hasch sehr gut ausgelastet sind und täglich 20 bis 25 Fertigteile produzieren.
Es war für die Gäste sehr interessant zu sehen, in welcher Präzision diese wichtigen Bauteile angefertigt werden. “Auch in unserem Betriebszweig sind die Probleme durch Materialknappheit und durch den Fachkräftemangel voll angekommen“, führte Hohnhäuser weiter aus. Mit dem Rundgang durch die verschiedenen Bereiche des Fertigungsprozesses konnte der sehr interessante und abwechslungsreiche Informationsteil des Abends durchgeführt werden. Es ergaben sich unter den Fachleuten immer wieder Punkte zu ausgiebigen Diskussionen und Erläuterungen durch das fachkundige Personal der Firma Hasch.
Frank Trunz bedankte sich für die Gastfreundschaft der Fa. Harsch und die sehr interessanten Ausführungen zur Produktion. Er verwies seine Kollegen auf das nächste Treffen im neuen Jahr.