Großaufgebot an Einsatzkräften am Anlegeplatz der MS Karlsruhe – über 55 Personen wurden über die Pamina evakuiert und an die vielen Boote der Feuerwehren / DLRG / Polizei übergeben.
Was bislang glücklicherweise noch nie vorgekommen ist, wurde am vergangenen Donnerstag geübt, um im Falle des Falles für den Notfall gewappnet zu sein. Gegen 19:00 Uhr begrüßten Josef Kästel, Sascha Dietrich und Kapitän Klaus Focke die Laiendarsteller, wie auch die Übungsbeobachter an Bord der MS Karlsruhe und erklärten den geplanten Ablauf. Da es sich hierbei um die erste Übung (aber nicht letzte) dieser Art handeln würden, baten Sie eventuelle Schwierigkeiten zu entschuldigen. Ferner tat das Regenwetter sein Übriges hierzu.
Es wurde ein Brand in der Küche simuliert, welcher zur Folge hatte, dass das Schiff „MS Karlsruhe“ zu evakuieren sei. „Unter Umständen kann es dauern, bis wir Hilfe bekommen – bis dahin sind wir auf uns allein gestellt“ erläutert Klaus Focke den Hintergrund dieser Übung.
Wie läuft eine solche Evakuierung ab?
Nach erfolgter Alarmierung des Personals finden diese sich im vorderen Bereich (sofern möglich) ein und werden über das Unglück und auch die weitere Vorgehensweise informiert.
In diesem Fall sollten die Fahrgäste aufs Mitteldeck gebracht werden um auf weitere Instruktionen bzw. die Ankunft der Feuerwehrboote abzuwarten. Am heutigen Übungstag waren dies Bekannte und/oder Feuerwehrangehörige. Unter den zu Rettenden waren ebenfalls Personen mit Rollstuhl, Brandverletzte, und bewusstlose Personen. Nachdem alle Personen im Oberdeck gebracht wurden, galt es diese zu beruhigen.
Nach einiger Zeit näherte sich dann auch das HLB Pamina – das Mehrzweckboot der Berufsfeuerwehr Karlsruhe. Eine Löschgruppe der Wache West befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits an Bord, hierunter auch Dr. Michaela Hofmann, die die Einsatzleitung vor Ort unternahm. Unter ihrem Kommando wurde die Brandbekämpfung der Küche, als auch die Übergabe der Personen an die weiteren Feuerwehrboote und deren Koordination vorgenommen. Am Beckenrand war Dr. Ronald Richter von der Direktionsleitung vor Ort, um die Absprache mit Polizei, DLRG und den weiteren Organisationen zu übernehmen.
Parallel zur Personenrettung und Brandbekämpfung waren mehrere Einheiten des DLRG im Wasser und übten eine Personenkette. Das Wasser am Tag mit 14 Grad wurde im Übrigen als warm bezeichnet. Zur Unterstützung bei der Suche nach weiteren Personen im Wasser, als auch zur Lageerkundung wurde die Drohne der Feuerwehr Altlußheim ins Übungsgeschehen eingebunden.
Die Feuerwehrboote zum Abtransport der Passagiere kamen von den Feuerwehren ober- und unterhalb des Rheinhafens. Diese setzten nach erfolgter Ausfahrt aus dem Becken die Fahrgäste am Übergabepunkt etwas außerhalb des Beckens ab. Von dort erfolgte der Rücktransport mit einem MTW zurück zur MS Karlsruhe. Für die Rettung der Schwerverletzten Personen dockte vorsichtig die MS Maxau der WSA Mannheim an.
Nachdem alle Personen gerettet wurden und wieder auf dem Uferweg zurückgebracht waren, wurde gegen 21:00 Uhr das Übungsende mitgeteilt.
Bei dieser realitätsnahen Übung wurde auch zum ersten Mal der Einsatzplan erprobt. Wichtige Erkenntnisse wurden hieraus gewonnen werden.
Bei dieser Übung waren die Berufsfeuerwehr Karlsruhe, die Freiwilligen Feuerwehren aus Oberhausen-Rheinhausen, Philippsburg, Linkenheim-Hochstetten, Rheinstetten, Dettenheim, Au am Rhein, Wörth, Germersheim, Altlussheim, sowie die WSA und mehrere Einheiten des DLRG vertreten. Mehrere Beobachter aus den Reihen der Berufsfeuerwehr, Freiwilligen Feuerwehren entlang des Rheines, hierunter auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Bertram Maier waren Gast dieses Spektakels. Mehrere Feuerwehrabteilungen, sowie Schaulustige reihten sich ebenfalls als Zaungäste entlang des Hafenbeckens, trotz des Regens, auf.
Für das nächste Jahr ist eine weitere Übung auf der MS Karlsruhe im Rahmen der RÜZ angedacht.