Ein Lagerhallenvollbrand forderte die Feuerwehr Weingarten und umliegende Feuerwehren am Dienstagabend, mit mehr als 200 Einsatzkräften, bis weit in die Nacht. Die Feuerwehr Weingarten wurde um 18:50 Uhr zu einem Gebäudebrand in die Siedlung Sohl alarmiert. Bereits auf Anfahrt waren schwarze Rauchwolken zu sehen. Daraufhin ließ Kommandant Günther Sebold das Alarmstichwort auf Brand 5 erhöhen. Vor dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte hatten die Bewohnerin und ein Angehöriger das Wohnhaus bereits verlassen.
Durch intensive Löscharbeiten mit bis zu fünf C-Rohren und zwei Wenderohre über die Drehleitern der Feuerwehren Bruchsal und Stutensee konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Jedoch konnte der Übergriff auf das angrenzende Wohnhaus nicht vollständig verhindert werden. Teile des angrenzenden Gebäudes wurde hierdurch in Mitleidenschaft gezogen. Durch die schlechte Wasserversorgung in der Siedlung wurden lt. Einsatzplan umgehend vier Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren Bruchsal, Pfinztal, sowie aus dem Stadtkreis von den Abteilungen Grötzingen und Hagsfeld, nachgefordert. Durch die große Anzahl von Einsatzfahrzeugen an der direkten Einsatzstelle konnten die Fahrzeuge, die zur Brandbekämpfung eingesetzt waren nicht direkt eingespeist werden. Es mussten mehrere Schlauchleitungen über lange Wegstrecken verlegt werden.
Da sich in der Lagerhalle Acetylen Gasflaschen befanden hat die Einsatzleitung, in Absprache mit der Polizei, entschlossen die umliegenden Anwohner im Radius von 250 Meter zu evakuieren. Die Polizei setzte diese Maßnahme um. Die evakuierten Personen wurden durch Mannschaftransportfahrzeuge in das im Ort ansässige Backhaus Sallenbusch gebracht und dort zweitweise durch die DRK Bereitschaft Weingarten betreut.
Da eine große Anzahl von Atemschutzgeräteträgern Nötig waren, wurden weitere Feuerwehren aus den umliegenden Gemeinden alarmiert. Die Feuerwehren Pfinztal, Hambrücken, Graben-Neudorf, Karlsdorf-Neuthard und Eggenstein-Leopoldshafen brachten weitere Atemschutzgeräteträger zur Einsatzstelle.
Die Lagerhalle wurde durch den Brand völlig zerstört. Um das weitere Vorgehen abzustimmen wurden die Fachberater Bau / Einsturz der Feuerwehr und des THW alarmiert. Nach Absprache mit den Fachberatern wurde entschieden die Reste der Lagerhalle abzureisen umso nach weiteren Glutnestern zum Wohnhaus hin zu kontrollieren. Hierbei waren ein Radlader des THW Ortsverbandes Karlsruhe, sowie ein Kettenbagger des Ortverbandes Pforzheim im Einsatz.
Zur Kontrolle der Dachhaut des Wohngebäudes wurden die Höhenrettungsgruppe Karlsruhe, die sich aus Werkfeuerwehr KIT und der Berufsfeuerwehr zusammensetzt, mit der Hubrettungsbühne der Berufsfeuerwehr zur Einsatzstelle alarmiert. Zur Ausleuchtung der Einsatzstelle wurde der Lichtmast der Feuerwehr Durlach an die Einsatzstelle verbracht.
Zur Einsatzkoordination war ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Die Kriminaltechnik nahm die Ermittlungen zur Brandursache auf.
Zur Versorgung der Einsatzkräfte wurde eine Einsatzeinheit des DRK alarmiert.
Die Kontrolle der Dachhaut und der Abbruch der Lagerhalle zogen sich weit bis in die Nacht hinein. Immer wieder mussten kleinere Glutnester abgelöscht werden. Die Feuerwehr Weingarten verblieb zur Brandwache bis gegen acht Uhr am Mittwochmorgen an der Einsatzstelle.
Unter der Leitung des Kommandanten Günther Sebold waren rund 200 Einsatzkräfte der Feuerwehren Weingarten, Bruchsal, Stutensee, Walzbachtal, Pfinztal, Eggenstein-Leopoldshafen, Karlsdorf-Neuthard, Graben-Neudorf, Hambrücken, Hagsfeld, Grötzingen, Durlach, Werkfeuerwehr KIT und der Berufsfeuerwehr Karlsruhe im Einsatz. Kreisbrandmeister Jürgen Bordt war ebenfalls vor Ort und unterstützte die Einsatzleitung. Die Polizei war mit mehreren Streifenwagenbesatzungen der umliegenden Reviere, sowie die Bereitschaftspolizei, einem Polizeihubschrauber und der Kriminal-technik vor Ort. Der Rettungsdienst war mit einem Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug, sowie dem Organisatorischen Leiter Mathias Eitel und zehn weiteren Helfern der Bereitschaft Weingarten zur Absicherung der Einsatzkräfte und Betreuung der Evakuierten, die 5. Einsatzeinheit des DRK zur Versorgung der Einsatzkräfte an der Einsatzstelle.