Die Freiwillige Feuerwehr Ettlingen, Abteilung Stadt wurde am Mittwochabend mit einem Löschzug durch die Integrierte Leitstelle in Karlsruhe zu einer Rauchentwicklung in oder aus einem Gebäude in die Mörscher Straße im Industriegebiet West alarmiert. Da sich die Drehleiter aus Ettlingen aktuell in Reparatur befindet, wurde sofort die Drehleiter aus Waldbronn hinzualarmiert.
Während die ersten Kräfte auf der Anfahrt waren, bestätigten mehrere Notrufe einen Brand im Werkstattbereich. Auch sollen sich noch Personen im Gefahrenbereich befinden. Aufgrund dessen wurde das Alarmstichwort umgehend auf Brand 4 erhöht wodurch ein weiteres Löschfahrzeug einer Tal-Abteilung sowie die Führungsgruppe der Feuerwehr Malsch nachalarmiert wurden. Eine Person wurde bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes von Feuerwehrkräften erstversorgt, die durch eigene Löschversuche lebensgefährlich verletzt wurde.
Nach der ersten Erkundung stellte sich heraus, dass der Brand auf eine benachbarte Halle überzugreifen droht. Das Alarmstichwort wurde unverzüglich auf Brand 5 erhöht, wodurch der restliche Löschverband Tal sowie die Drehleiter aus Rheinstetten hinzualarmiert wurden.
Im Innenangriff wurden von der Abteilung Stadt 4 C-Rohre und im Außenangriff ein B-Rohr zur Riegelstellung an der benachbarten Halle eingesetzt, die von mehreren Trupps unter Atemschutz betrieben wurden. Koordiniert wurden die Löscharbeiten durch die Drehleiter aus Waldbronn von oben, welche selbst mit einem C-Rohr unterstützten.
Im rückwärtigen Bereich wurde der Löschverband Tal eingesetzt um im Fall eines Übergreifens des Brandes sofort eingreifen zu können. Aufgrund der massiven Löscharbeiten im vorderen Bereich konnte jedoch das Übergreifen auf die benachbarte Halle weitestgehend verhindert werden.
Die Wandverkleidungen mussten mühsam von Hand entfernt werden um an die dahinter liegenden, brennenden Holzfaserdämmplatten zu gelangen, um diese ebenfalls zu entfernen und abzulöschen. Die Einsatzkräfte aus Ettlingen wurden gegen 3 Uhr von Kräften der Abteilung Spessart abgelöst, da immer wieder Glutnester an verschieden Stellen aufflammten.
An der Einsatzstelle wurden ebenfalls die Stadtwerke Strom und Gas benötigt um den Gebäudekomplex stromlos zu schalten beziehungsweise die Gasversorgung zu unterbrechen.
Die Feuerwehren aus Ettlingen, Malsch, Waldbronn und Rheinstetten waren unter der Leitung des Kommandanten Martin Knaus mit 25 Fahrzeugen und rund 100 Einsatzkräften in der Spitze bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz. Unterstützt wurde Martin Knaus durch seine Stellvertreter, der Führungsgruppe aus Malsch sowie durch den Stellvertretenden Kreisbrandmeister Bernd Molitor. Der Ettlinger Oberbürgermeister Herr Arnold kam ebenfalls an die Einsatzstelle um sich ein Bild der Lage zu verschaffen und um gegebenenfalls Unterstützung seitens der Stadtverwaltung anzubieten.
Unter der organisatorischen Leitung von Stefan Sebold waren mehrere Rettungs- und Notarztwagen im Einsatz um gemeinsam mit der SEG Süd die Feuerwehrkräfte abzusichern. Ebenfalls waren Notfallseelsorger vor Ort, die unter anderem auch Bewohner einer angrenzenden Asylunterkunft betreuten, die währen der Löschmaßnahmen das Gebäude verlassen mussten.
Die Polizei war mit mehreren Streifenwagen vor Ort um die Einsatzstelle abzusichern. Die Ermittlungen zur Brandursache, die bislang noch unklar ist, wurden seitens der Polizei eingeleitet. Ersten Schätzungen zufolge beläuft sich der Sachschaden auf etwa 300.000 Euro.