Wohnungsbrand mit einem Todesopfer

Bei einem Wohnungsbrand in Bruchsal kam in der Nacht auf Sonntag ein Mann ums Leben. Laut Polizeimeldung handelt es sich hierbei vermutlich um den 53-jährigen Bewohner. Eine Obduktion muss gegebenenfalls zur Identifizierung des Toten bzw. der Todesursache Klarheit schaffen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat der Mann das Feuer selbst gelegt und nach dessen Ausbruch Suizid begangen. Beim Eintreffen der Feuerwehr standen große Teile der Wohnung im zweiten Obergeschoss bereits in Flammen. An dem Gebäude entstand ein Sachschaden im sechsstelligen Bereich.


Am Samstagabend wurde um 23:07 Uhr die Bruchsaler Feuerwehr mit dem Alarmstichwort „Zimmerbrand“ in die Straße Silberhölle gerufen. Beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge schlugen aus einem Zimmer im zweiten Obergeschoss bereits Flammen. Der erste Angriffstrupp nahm unter Atemschutz über das Treppenhaus ein C-Rohr vor. Die verschlossene Wohnungstür musste aufgebrochen werden. Hier stellte sich heraus, dass diese verbarrikadiert war und kein Durchkommen möglich ist. Parallel wurde über die Drehleiter unter Atemschutz mit einem weiteren C-Rohr die Brandbekämpfung von außen vorgenommen. Vom Einsatzleiter wurden daraufhin die Abteilungen Heidelsheim, Obergrombach und Untergrombach hinzu gerufen. Ebenfalls wurde die Drehleiter aus Bad Schönborn mit einem Löschfahrzeug alarmiert. Die Bewohner im betroffenen Haus konnten von der Feuerwehr geweckt und sicher ins Freie gebracht werden. Das Nebengebäude wurde vorsorglich ebenfalls geräumt. Eine Bewohnerin hatte Rauchgase inhaliert und wurde vom Rettungsdienst vor Ort ambulant versorgt.

Das Feuer entwickelte sich rasend schnell in der Wohnung und erreichte die Rückseite des Gebäudes. Mit zwei weiteren C-Rohren wurde die Brandbekämpfung von außen vorgenommen. Hier kam die Drehleiter aus Bad Schönborn zum Einsatz. Mit mehreren Atemschutztrupps wurde der Dachboden des Gebäudes durchsucht und durchbrechende Flammen abgelöscht. Trotz massivem Wassereinsatz waren die Flammen nur schwer zu löschen. Immer wieder waren kleine Explosionen in der Brandwohnung zu hören. Zur Sicherung des Grundschutzes wurden die Abteilungen Büchenau und Helmsheim zur Besetzung des Feuerwehrhauses in Bruchsal alarmiert. Die Feuerwehren Karlsdorf-Neuthard und Forst nahmen ebenfalls eine Bereitschaft in ihren Feuerwehrhäusern auf, um eventuelle Folgeeinsätze im Bruchsaler Gebiet abarbeiten zu können. Zur Unterstützung an der Einsatzstelle wurde eine weitere Drehleiter aus Stutensee mit einem Löschfahrzeug und zwei weitere Fahrzeuge aus Ubstadt-Weiher hinzu gerufen.

Da der Dachstuhl durch herausschlagende Flammen bereits in Mitleidenschaft gezogen wurde, musste mit Einreißhaken die Dachhaut von den Drehleitern aus geöffnet werden. Um die Flammen in der Wohnung zu bezwingen war ein massiver Wassereinsatz nötig. Aufgrund der Barrikaden an der Wohnungstür und den Fenstern war ein Eindringen in die Wohnung erst nach Sichtung der Lage von der Polizei möglich. Diese hat noch in der Nacht die Ermittlungen an der Einsatzstelle aufgenommen.

Die anderen Wohnungen im Gebäude sind durch den massiven Brandrauch und das Löschwasser vorerst unbewohnbar. Die Bewohner konnten teilweise bei Bekannten oder von der Stadt organisierten Unterkünften die Nacht verbringen. Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, Bürgermeister Andreas Glaser und Ordnungsamtsleiterin Jessica Deutsch machten sich vor Ort ein Bild über die Lage. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Bertram Maier verfolgte das Einsatzgeschehen. Die betroffenen Bewohner wurden vom Rettungsdienst betreut und versorgt. Der Rettungsdienst war unter dem Organisatorischen Leiter Marcello Marongiu mit einem Notarzteinsatzfahrzeug, zwei Rettungswagen, der Schnelleinsatzgruppe Bruchsal und der Bereitschaft Bruchsal mit 21 Einsatzkräften vor Ort.

Unter dem Einsatz von vielen Atemschutztrupps wurden die Nachlöscharbeiten und Belüftungsmaßnahmen durchgeführt. Immer wieder aufglimmende Glutnester mussten in der Brandwohnung abgelöscht werden. Mit Wassersaugern wurde das angesammelte Löschwasser in den unteren Stockwerken abgepumpt und nach außen befördert. Gegen 7:00 Uhr konnte die Einsatzstelle von der Feuerwehr verlassen werden. Um 10:30 Uhr fand eine Nachschau an der Brandstelle statt um sicherzugehen letzte Glutnester gefunden zu haben.

Die Feuerwehr war unter der Leitung des stellvertretenden Feuerwehrkommandanten Holger Kling mit 100 Einsatzkräften im Einsatz. Weitere 30 Einsatzkräfte stellten die Bereitschaften für den Grundschutz über die Einsatzdauer sicher.