Ettlingen/Landkreis Karlsruhe Die Feuerwehr Ettlingen war in diesem Jahr Gastgeber für das traditionelle Treffen von Feuerwehr, Verwaltung und Politik. Im Feuerwehrhaus der Stadt Ettlingen konnte Eckhard Helms, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes die Gäste begrüßen. Nach einem kleinen Frühstück konnte sich die Gästeschar aufmachen zur Besichtigung des Schloss Ettlingen. „Wir sind der Stadt Ettlingen für die Ausrichtung und die Führung durch das Schloss sehr dankbar“, betonte der Verbandsvorsitzende, bevor die bereitstehenden Mannschaftstransportfahrzeuge zur Fahrt in die Innenstadt besetzt wurden. Neben der Feuerwehr Ettlingen haben sich weitere Feuerwehren aus dem Süden des Landkreises mit Fahrzeugen an der Aktion beteiligt.
„Wir sind eine kleine Stadt und haben trotzdem ein schönes städtisches Schloss, dessen Unterhaltung ein große Aufgabe ist und wir sind aber sehr stolz auf diese geschichtsträchtigen Gebäude“, trug die sehr fachkundige Führerin den Gästen am Beginn des Rundganges durch das im barocken Stil zuletzt renovierte Kleinod in der Altstadt von Ettlingen vor. Den Gästen wurde, aufgeteilt in zwei Besuchergruppen, auch die sehr lange Geschichte der Stadt Ettlingen, der vor über 1200 Jahren Stadt- und Marktrechte verliehen wurden, sehr kurzweilig erläutert. Die bedeutende Zeit für die historische Anlage war wohl die Regentschaft von des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden (1655-1707) der wegen seiner mehreren Feldzügen auch Türkenlouis genannt wurde. Seine Ehefrau Franziska Sibylla Augusta von Sachsen-Lauenburg leis sich das Schloss als Altersruhesitz wieder aufzubauen. Künstlerischer Höhepunkt war die Ausgestaltung der Schlosskapelle. Der große Meister des Spätbarocks Cosmas Damian Asam (1686-1739) wurde mit der Gestaltung des Freskos beauftragt, das die Legende und das Leben des heiligen Nepomuk darstellt. Die ehemalige Schlosskapelle, heute Asamsaal genannt, wird vor allem als Konzertsaal genutzt.
Der ehemalige stellvertretende Leiter der Landesfeuerwehrschule, Branddirektor a.D. Thomas Neu fragte während der Führung, ob er die sehr bekannte gute Akustik im Asamsaal selbst mal testen dürfe. Thomas Neu trug zum Erstaunen und zur Begeisterung seiner Besuchergruppe das Lied „Caro mio ben“ von Tomasso Giordani mit seiner gewaltigen Stimme in Italienischer Sprache sehr gekonnt vor. „Der Thomas Neu kann sehr gut singen und die Akustik im Saal ist wirklich toll“, war das Fazit zu diesem spontanen künstlerischen Beitrag bei der Führung.
Elke Vogel von der Stadt Ettlingen, berichtete auch über eine Episode bei der Restaurierung durch die Stadt Ettlingen. Als dem damaligen Ettlingen Oberbürgermeister Dr. Erwin Vetter bekannt wurde, dass 1729 eine Seidenfabrik aus Lyon die Wandbehänge geliefert hatte, machte er sich mit seinen Fachleuten auf nach Lyon. Tatsächlich existierte diese Fabrik noch und über deren Archiv konnten die gleichen Stoffe wie 1729 für die Erneuerung der Wandbehänge im Ettlinger Schloss wieder angebracht werden. „Dies war auch eine von vielen wichtigen Entscheidung zum Erhalt der Gebäude, da bei der Altstadtsanierung Anfang der 70iger Jahre in Ettlingen auch der Abriss des Schlosses diskutiert wurde“, berichtete Elke Vogel weiter.
Nach den Führungen durch das Schloss und zurückgekehrt in das Feuerwehrhaus konnte Kreisbrandmeister Jürgen Bordt die Gäste der Feuerwehr besonders begrüßen. „Die Beteiligung ist zunehmend und die Stimmung bestens“, stellte er für die nach zwei coronabedingten Pausen für das Saukopfessen erstmals wieder durchgeführte Veranstaltung fest. Eingangs bedankte er sich beim Ettlinger Bürgermeister und Feuerwehrdezernenten Dr. Moritz Heidecker und der Feuerwehr Ettlingen für die besonders gute Gastfreundschaft. Mit Andrea Schwarz (Bündnis 90/Die Grünen) und Christine Neumann-Martin (CDU) konnte Bordt zwei Abgeordnete aus dem Landtag begrüßen. Die Fraktionen im Kreistag waren durch deren Vorsitzende oder Stellvertreter vertreten. Er konnte Bürgermeister Jens Timm für die Freien Wähler, Willy Nees für die FDP und Saladino Lorenzo für die CDU/Junge Liste im Feuerwehrhaus Ettlingen begrüßen.
Die Verwaltung des Landkreises war mit Erster Landesbeamter Knut Bühler an der Spitze, durch den Dezernenten Prof. Dr. Jörg Menzel, den Amtsleiter Martin Zawichowski und den Personalratsvorsitzenden Armin Mezger vertreten. „Es freut mich ganz besonders, dass ich mit Thomas Hauck meinen Vorgänger als ehemaligen Mitarbeiter im Amt für Bevölkerungsschutz ebenso begrüßen kann, wie Thorsten Bechthold“, zeigte sich Bordt auch erfreut über die große Zahl von ehemaligen Amts- und Funktionsträgern unter den Gästen.
Von der Polizei konnte Bordt den ehemaligen Polizeivizepräsidenten Roland Lay und den Leiter des Polizeirevier Ettlingen, Erster Polizeihauptkommissar Christopher Moll begrüßen. Bei der Begrüßung von Oberstleutnant der Reserve, Harry Zorn als Vertreter der Bundeswehr berichtet Bordt, dass Zorn künftig sein Amt personell insbesondere in den Fragen Katastrophen- und Bevölkerungsschutz unterstützen wird.
Die Feuerwehr Karlsruhe war sowohl durch den Leiter der Berufsfeuerwehr, Leitenden Branddirektor Florian Geldner und den Vorsitzenden des Stadtfeuerwehrverbandes Ulrich Volz vertreten. Mit Dirk Bertram, Dr. Michaela Hofmann und Sascha Dietrich waren verantwortliche Abteilungsleitungen und der ehemalige stellvertretende Amtsleiter Dr. Markus Pulm aus der Berufsfeuerwehr Karlsruhe unter den Gästen.
Von den befreundeten Organisationen begrüßte Bordt Alexander Höß, Leiter Rettungsdienst DRK, und vom THW, Martin Pfisterer, Landessprecher Michael Hambsch und Ortsbeauftragter Stefan Försching. Die Notfallseelsorge war mit den Leitungen Daniel Paulus und Thomas Christl sowie dem ehemaligen Leiter Peter Bitsch vertreten. Aus dem Bereich der Feuerwehren konnte Bordt viele aktuelle und frühere Funktionsträger begrüßen. Sein besonderer Gruß galt den Ehrenvorsitzenden Manfred Burkard und Rudolf Dieterle vom Kreisfeuerwehrverband und Franz Josef Ostermann vom Stadtfeuerwehrverband sowie der Jugendfeuerwehr des Landkreises mit Kreisjugendfeuerwehrwart Jan Becker an der Spitze.
In seinem Grußwort lobte Bürgermeister Dr. Moritz Heidecker das auch heute wieder sichtbare gute Zusammenwirken von Rettungsdiensten und Feuerwehr. „Die Zusammenarbeit ist wichtig und das kann man heute vertiefen“, richtete das stellvertretende Ettlinger Stadtoberhaupt noch vor dem gemeinsamen Mittagessen als Appell an die Gäste. Dr. Heidecker ging auch auf die aktuelle Diskussion um die Angriffe auf Polizei und Rettungskräfte ein. „Bei uns kennt man gerade in den kleineren Stadtteilen die Angehörigen von Feuerwehr und die Helfer noch persönlich und es gibt solche Ereignisse dann nicht“, stellte er fest. Er unterstützte aber auch die von Willy Nees unter dem Beifall alles Fraktionen in der letzten Kreistagssitzung getroffenen Aussage, dass alle Gewalt gegen Rettungskräfte zu verurteilen ist.
Vor dem Saukopfessen als gemeinsames Mittagessen bedankte sich Jürgen Bordt auch bei der Feuerwehr Malsch und deren Bürgermeister Markus Bechler für die Ausrichtung der Veranstaltung im Jahr 2024. „Auch wenn wir innerhalb eines Jahres kein Schloss zu Ihrer Besichtigung in Malsch bauen können, freuen wir uns sehr, Sie alle fürs nächste Jahr nach Malsch einladen zu können“, fügte Bürgemeister Bechler abschließend an.