Einen Auffahrunfall mit einem Gefahrgut ereignete sich am Mittwoch gegen 7.45 Uhr auf der Autobahn 5 in Höhe Weingarten. Ein mit Gefahrgut beladener Pkw-Kombi war in Richtung Karlsruhe unterwegs, als vor ihn die Fahrzeuge wegen des zähfließenden Verkehrs ihre Geschwindigkeit drosselten. Der Unfallverursacher bemerkte wahrscheinlich nicht, dass die vor ihm fahrenden Fahrzeuge langsamer wurden. Infolge fuhr er auf das vor ihm fahrende Fahrzeug auf und schob dieses noch auf ein weiteres Fahrzeug. Bei dem Unfall wurden zwei Personen leicht verletzt. Sie wurden vom Rettungsdienst vorsorglich in ein Krankenhaus verbracht. Der Unfallverursacher hatte radioaktives Material für medizinische Zwecke geladen.
Um 7.57 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Bruchsal mit dem Alarmstichwort „Strahlenschutzeinsatz nach VU auf der BAB 5 Fahrtrichtung Süden auf Höhe des Parkplatzes Kreuzlach“ alarmiert. Da es sich bei einem Fahrzeug um einen Pkw-Kombi handelte, der mit einer Gefahrgutkennzeichnung unterwegs war, die auf leicht radioaktives Material hinwies, wurden noch die Freiwilligen Feuerwehren von Philippsburg mit dem Strahlenmesszug und die Werkfeuerwehr KIT Campus Nord mit den Spezialisten für radioaktives Material alarmiert. Von der Feuerwehr Karlsruhe waren noch Mitglieder des ABC-Zuges hinzugezogen worden.
Bei einer ersten Erkundung wurde festgestellt, dass der PKW leicht radioaktives Material für medizinische Zwecke geladen hatte. Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt. Die Spezialisten der Feuerwehr begannen nun das Ganze auszumessen. Vorsichtig wurde das in Karton verpackte Material einzeln aus dem Fahrzeug genommen. Bevor es jedoch in Kunststoffsäcke verpackt werden konnte, musste jeder einzelne Karton vor Ort noch mit Messgeräten kontrolliert werden. Dies war notwendig, um fest zustellen, dass keine Behälter im Inneren der Kartonagen ausgelaufen waren.
Nachdem alle Kartonagen ausgemessen waren, und dabei festgestellt wurde, dass alle Verpackungen und deren Inhalt nicht beschädigt waren, konnte Entwarnung gegeben werden. Die nun in entsprechende Transportbehälter verbrachten Kartonagen konnten dann in ein Ersatzfahrzeug umgeladen werden. Während der Bergungsarbeiten wurden immer wieder Messungen im Umfeld vorgenommen. Da heute Morgen schon entsprechend warme Temperaturen herrschten, mussten die unter Atemschutz arbeitenden Einsatzkräfte immer wieder abgelöst werden. Doch bevor diese den Absperrbereich verlassen konnten, wurden sie immer wieder ausgemessen. Diese Vorsichtmaßnahme ist ein wichtiger Bestandteil bei dieser Art von Einsätzen. Es muss sichergestellt werden, dass nichts nach außen verschleppt wird.
Einsatzleiter Bernd Molitor hatte insgesamt 63 Einsatzkräfte vor Ort. Der Rettungsdienst war mit 14 Einsatzkräften vor Ort. Das DRK Forst hatte eine Verpflegungs-Stelle für die Einsatzkräfte eingerichtet. Alexander Höß, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, koordinierte die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes. Jürgen Bordt, stellvertretender Kreisbrandmeister, war an der Einsatzstelle, um sich ein Bild vom Geschehen machen zu können.
Da die Fahrspuren in Richtung Süden während der Bergungsarbeiten voll gesperrt waren, wurde der Verkehr über den Parkplatz „Kreuzlach“ umgeleitet. Somit konnten die im Stau stehenden Fahrzeuge an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden. Gegen 12 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehr beendet.
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