Am Samstag, 18.11.2017 trafen sich rund 90 Einsatzkräfte der Feuerwehr und verschiedenen Rettungsdienstorganisationen, sowie einige Notärzte und LNA’s im Feuerwehrhaus in Ettlingen zum 10. gemeinsamen Fortbildungstag mit den Themen Stress und Traumatisierung im Einsatz, sowie die Bewältigung des Erlebten.

Ausbildungstag in Ettlingen

Unter den Gästen waren neben dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Ullrich Koukola, der Revierleiter der Polizei Ettlingen Herr Seifert, dessen Kollege Herr Häcker sowie Kommandant Martin Knaus und seine Stellvertreter Johann Abend sowie Alexander Johmann-Vonier. Ebenso waren Vertreter der Berufsfeuerwehr Karlsruhe, der ILS und der Feuerwehr Baden-Baden anwesend.

Nachdem Organisator Martin Baureithel auch in Vertretung des Mitorganisators Dr. Reindl die Fortbildung eröffnete, richtete Bürgermeister Fedrow ein paar Worte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, bevor die Vortragsreihe begann.

Martin Jakubeit von der Landesfeuerwehrschule erklärte eindrucksvoll wie es zu einer psychischen Belastung kommen kann. Nicht nur die Einsatzsituation ist hierbei von Bedeutung, auch das private und berufliche Umfeld der Einsatzkraft trägt entscheidend dazu bei. Auch die Tagesform ist ausschlaggebend. Ist man nach einem erholsamen Wochenende belastbarer, als nach einer stressreichen Woche.

Die Frage „Wie kommt der Stress in meinen Kopf“ erläuterte Notfallseelsorger Martin Gerhardt, anhand einiger Aufzeichnungen. Anschaulich erklärte er was Stress auslöst, wie die Sinne im Gehirn in Reize umgesetzt und weiterverarbeitet werden. Auch auf das Thema „Burn out“ ging er in Entstehung und Bewältigung ein.

Thomas Kunz vom ENT-Team Karlsruhe berichtete über die Arbeit des Einsatznachsorgeteams und dass sie jederzeit für Nachsorgegespräche zur Verfügung stehen. Es ist auch möglich, dass Einsatzkräfte die nicht unmittelbar im Einsatz waren, sondern im Feuerwehrhaus verblieben, sich ein Bild vom Geschehen machen, was belastend sein kann. Er informierte die Anwesenden wie der Ablauf und die Organisation eines Nachsorgegesprächs für die Einsatzkräfte ablaufen kann. Was vorbereitet sein sollte und wie der weitere Verlauf aussehen könnte.

Auch Einsatzfahrten können eine Stresssituation auslösen. Aber mit welcher Berechtigung, darf ich überhaupt mit Blaulicht und Martinshorn fahren? Dies ist u.a. in § 35 sowie §38 StVO verankert, so Lothar Batschauer Leiter der Autobahnpolizei. Er erklärte die Sonder- und Wegerechte und ging auf das Fahren der Einsatzkräfte zum Feuerwehrhaus ein. Ebenso wurde beleuchtet was zu tun ist, wenn es dann zu einem Unfall kam.

Nach einem Informationsreichen Ausbildungstag konnten anschließend alle in ihr verdientes Wochenende entlassen werden, und jeder freute sich schon auf die Fortbildungen im nächsten Jahr.

Die Vorbereitungen für die Ausbildungstage 2018 laufen bereits im Hintergrund.