Brand mehrerer Scheunen in Walzbachtal

Am Sonntag, den 11. August 2024 gegen 13:45 Uhr meldeten die Funkmeldeempfänger der Feuerwehrleute von Walzbachtal eine Brandentwicklung in der Steiner Straße im Ortsteil Wössingen. Nach Ankunft der ersten Feuerwehrkräfte stand bereits eine Scheune hinter einem Wohnhaus im Vollbrand. Umgehend lies der stellvertretende Kommandant Kay-Uwe Kurz – der die Einsatzleitung innehatte – eine Riegelstellung zu der angrenzenden Wohnbebauung aufbauen, weiter wurde die Alarmstufe um 13: 50 Uhr auf Brand 4 erhöht. Ein männlicher Bewohner wurde vom eingetroffenen Rettungsdienst behandelt und mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert. Drei weitere Personen wurden vom Rettungsdienst vor Ort untersucht. Durch die hohe Brandlast griffen die Flammen auf drei weitere direkt angrenzende Scheunen über. An der Einsatzstelle war bereits ein erweiterter Löschzug mit mehreren Löschfahrzeugen sowie einer Drehleiter und der Führungsgruppe im Einsatz. Durch die

weiter sehr hohe Brandintensität und das drohende Übergreifen des Feuers auf die Wohnbebauungen ließ die Einsatzleitung um 13:58 Uhr die Alarmstufe auf Brand 5 und später auf Brand 6 erhöhen. In mehreren Einsatzabschnitten konnten die Drehleitern aus Bretten, Königsbach-Stein (Enzkreis) und Pfinztal mit ihren jeweiligen Wenderohren sowie zahlreiche Einsatztrupps – größtenteils unter Atemschutz – mit insgesamt acht C-Rohren zur Brandbekämpfung eingesetzt werden. Weiter unterstützten Mitglieder der Stabsgruppe die bereits an der Einsatzstelle eingesetzte Führungsgruppe des Unterkreis Pfinztal-Weingarten.

Im Einsatzabschnitt Wasserförderung wurden mit mehreren Tragkraftspritzen die Löschwasserversorgung unterstützt. Im Einsatzabschnitt Betreuung wurden von der Schnelleinsatzgruppe Bretten ein Versorgungplatz aufgebaut. Hier wurden Angehörige und die aus ihren Wohnhäusern evakuierten Nachbarn betreut, mehrere Notfallseelsorger unterstützten hier bei der Betreuung.

Wegen der teilweise eingestürzten Gebäude waren mehrere Fachberater Einsturz an der Einsatzstelle tätig. Technische Unterstützung für die Einsatzleitung kam von der Drohneneinheit des ASB. Zusätzlich alarmiert wurde die Fachgruppe Räumen des THW Karlsruhe. Durch die sommerlichen Temperaturen bedingt, wurden die zahlreichen eingesetzten Einsatztrupps unter Atemschutz durch nachalarmierte Kräfte ersetzt. Hierzu wurden weitere Feuerwehren alarmiert. Ein Einsatzende ist noch nicht absehbar. Aufgrund der starken Rauchgaswolke wurde über die Integrierte Leitstelle Karlsruhe eine NINA Warnmeldung ausgelöst.

Gegen 18:12 Uhr wurde „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet. Durch die Unterstützung der technischen Einsatzmittel – hier kam unter anderem ein Radlader zum Einsatz – der Fachgruppe Räumen, konnten die ausgebrannten Gebäudeteile auseinandergezogen werden, um die zahlreichen Glutnester abzulöschen.

Nach ersten Schätzungen der Brandermittler der Polizei beträgt der Sachschaden etwa zwei bis drei Millionen Euro. Die Brandursache ist laut Polizei derzeit nicht bekannt.

In den späten Abendstunden konnte ein Großteil der eingesetzten Kräfte von Feuerwehr und THW abgezogen werden. Eine Brandwache wird vom zusätzlich alarmierten Zug Brandbekämpfung Süd – bestehend aus Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren Ettlingen, Karlsbad und Waldbronn – durchgeführt.

An der Einsatzstelle waren und sind während des gesamten Einsatzverlaufs über 150 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Walzbachtal, Bretten, Ettlingen, Karlsbad, Königsbach-Stein, Pfinztal, Stutensee, Waldbronn und Weingarten im Einsatz tätig. Kreisbrandmeister Jürgen Bordt und seine drei Stellvertreter Bertram Maier, Bernd Molitor und Dominik Wolf unterstützten die Einsatzleitung vor Ort. Die zahlreichen Kräfte des Rettungsdienstes unter der organisatorischen Leitung von Markus Münch waren mit drei Rettungswagen, einem Notarzt, der DRK-Ortsbereitschaft sowie der Schnelleinsatzgruppe Bretten gefordert. Die Polizei war mit insgesamt 5 Streifenwagenbesatzungen der Reviere

Bretten, Karlsruhe-Durlach und Bruchsal sowie den Brandermittlern des Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizei des Präsidium Karlsruhe im Einsatz. Die eingesetzten Kräfte des THW koordinierte der THW-Landessprecher Michael Hambsch an der Einsatzstelle. Der Bürgermeister von Walzbachtal Timur Özcan macht sich vor Ort ein Bild der Lage.

Anmerkungen der Redaktion:

Jede einzelne Einheit aufzuzählen, gestaltet sich schwierig und würde auch den textlichen Rahmen sprengen. Einzelne Einheiten und Aufgaben wurden jedoch dennoch ein wenig beschrieben. Wir möchten abschließend nochmals ausdrücklich erwähnen, dass jede einzelne Einsatzkraft zum Erfolg beigetragen hat. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Bericht: rre

Bilder: rre, abi