Die Freiwillige Feuerwehr Pfinztal war am Montagmorgen des 1. Juli 2024 bei einem Vollbrand eines Einfamilienhauses gefordert. Vier Hausbewohner darunter drei Kinder wurden wegen Rauchgasvergiftung in eine Klinik gebracht. Das Wohnhaus ist durch den massiven Brand einsturzgefährdet und darf nicht betreten werden. Ein Großteil der über 100 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren bis 12:30 Uhr im Einsatz. Die Feuerwehr führte mehrere Brandnachschauen durch.
Am Montag, des 01. Juli 2024 um 05:44 Uhr wurde wegen einer Brandentwicklung im Keller eines Einfamilienwohnhaus in der Ochsenstraße im Pfinztaler Ortsteil Kleinsteinbach die Freiwillige Feuerwehr Pfinztal von der Integrierten Leitstelle Karlsruhe alarmiert. Bei Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte gegen 05:52 drangen bereits Flammen aus dem Erdgeschoss. Umgehend wurde die Alarmstufe erhöht und Vollalarm für alle Abteilungen der Feuerwehr Pfinztal ausgelöst. Weiter wurde die Führungsgruppe der Feuerwehren im Unterkreis Pfinztal, Walzbachtal und Weingarten alarmiert. Aufgrund des Einsatzstichworts wurde noch ein zusätzliches Löschfahrzeug der Feuerwehr Karlsbad mitalarmiert. Mehrere Einsatztrupps unter Atemschutz bereiteten eine Riegelstellung zum Nachbargebäude vor. Vier Hausbewohner darunter der 60jährige Vater und die drei Kinder im Alter von 10, 13 und 16 wurden wegen einer Rauchgasvergiftung vom Rettungsdienst behandelt und in eine Klinik transportiert.
Zahlreiche Einsatztrupps unter Atemschutz von den anwesenden Feuerwehren waren mit mehreren C-Rohren sowie mit dem Wenderohr der mitalarmierten Drehleiter bei der Brandbekämpfung im Einsatz. An der Einsatzstelle wurde von Einsatzleiter Linus Konrad mehrere Einsatzabschnitte gebildet. Durch die hohe Brandlast ist das Gebäude einsturzgefährdet und darf nicht betreten werden. Drei Fachberater Bau/Einsturz sind vor Ort und unterstützten die Einsatzleitung. Gegen 06:52 Uhr hatten die umfangreichen Löschmaßnahmen einen ersten Erfolg und die Einsatzleitung konnte „Feuerwehr unter Kontrolle“ melden. Anschließend wurde mit dem Ablöschen der Glutnester begonnen, hierzu musste die Dachhaut geöffnet werden. Wegen der akuten Einsturzgefahr konnten die Öffnungsarbeiten nur von Einsatztrupps im Korb der Drehleiter unternommen werden. Für das Öffnen der anderen Dachseite wurde zusätzlich die Drehleiter der Feuerwehr Karlsbad angefordert. Um eine ausreichende Versorgung der Atemschutzgeräteträger zu gewährleisten, wurde der Abrollbehälter Atemschutz der Feuerwehr Bretten von der Einsatzleitung nachgefordert. Durch den Energieversorger wurde das Wohngebäude stromlos geschaltet.
Gegen 10:22 Uhr konnten die Nachlöscharbeiten beendet werden und ein Großteil der eingesetzten Kräfte konnten die Einsatzstelle verlassen und wieder einrücken. Durch die Feuerwehr Pfinztal wurde im Laufe des Nachmittags mehrere Brandnachschauen durchgeführt. Der Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizei Karlsruhe hat die Ermittlungen am Wohnhaus aufgenommen. Seitens der Feuerwehr können keine Angaben zur Schadenshöhe sowie zur Brandursache gemacht werden. Kurz vor 15:00 Uhr war Einsatzende für alle Feuerwehrkräfte. Mitarbeiter des Gemeindebauhofs von Pfinztal sicherten mit Bauzäunen das Wohnhaus gegen das unbefugte Betreten ab.
Die Feuerwehren aus Pfinztal, Bretten, Karlsbad, Walzbachtal und Weingarten waren mit über 80 Kräften und 22 Fahrzeugen – darunter die Drehleitern aus Pfinztal und Karlsbad sowie das Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter Atemschutz aus Bretten – im Einsatz. Kreisbrandmeister Jürgen Bordt, drei Fachberater Bau/Einsturz unterstützten die Einsatzleitung bei diesem herausforderten Brandeinsatz. Pfinztals Bürgermeisterin Nicola Bodner machte sich vor Ort ein Bild von der Lage. Weiter unterstützten die Bereitschaften von Wasserversorgung und Bauhof der Gemeindeverwaltung Pfinztal die Einsatzleitung.
Der Rettungsdienst war unter der organisatorischen Leitung von Marcello Marongiu vom DRK mit einem Notarzteinsatzfahrzeug, drei Rettungswagen sowie der örtlichen Notfallhilfe im Einsatz. Zur Eigensicherung und zur Betreuung aller eingesetzten Hilfskräfte war ein zusätzlicher Rettungswagen und die Schnelleinsatzgruppe des DRK im Einsatz.
Die Polizei war mit mehreren Streifenwagenbesatzungen sowie den Brandermittlern der Kriminalpolizei an der Einsatzstelle.
Bericht: rre
Bilder: Feuerwehr Pfinztal, Feuerwehr Weingarten und rre