Dichter Rauch bei Saunabrand in Graben-Neudorf

Am Montag, 18.01.2021 wurde die Freiwillige Feuerwehr Graben-Neudorf gegen 12:45 Uhr mit dem Einsatzstichwort „Brand 3 – Kellerbrand – Sauna“ in die Brettener Straße alarmiert.

Der diensthabende Einsatzführungsdienst und stellvertretende Kommandant Horst Blank, stellte bei der Lageerkundung mehrere Rauchentwicklungen aus den Fenstern im Kellergeschoss fest.

Nach Befragung der Hauseigentümer und einer umfassenden Erkundung rund um das Gebäude war klar, dass es sich um einen ausgedehnten Kellerbrand handelte. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Außentüren, außer einer Terrassentüre, geschlossen und von außen nicht zu öffnen.

Ein bereits von der Hitze beschädigter Kunststoffrolladen im Kellergeschoss versperrte zusätzlich einen Kellerzugang.

Die dichte Verrauchung im Keller- sowie auch im Erdgeschoss ließ keinerlei Sicht zu.

Die Rauchentwicklung veränderte sich nun in kürzester Zeit von weißem zu dichtem dunkelbraunen Rauch, so dass mit einer Durchzündung im gesamten Haus gerechnet werden musste.

Das ersteintreffende Löschfahrzeug unternahm mit einem Trupp unter Atemschutz und einem C-Rohr zuerst einen Innenangriff über das Erdgeschoss durch die oben genannte, nicht verschlossene, Terrassentüre.

Ein weiterer Atemschutz-Trupp sicherte diese Maßnahme mit der Vornahme eines zweiten C-Rohres. Nach dem Eintreffen des zweiten Löschfahrzeuges ging ein weiterer Trupp unter Atemschutz mit einem dritten C-Rohr über einen weiteren Kellereingang vor.

Nachdem die Kellereingangstüre aufgebrochen war, konnten sich die Trupps nur mühsam und nur mit Hilfe einer Wärmebildkamera im Kellerbereich vortasten.Als Brandursache konnte letztendlich der Saunabereich ausgemacht werden, die inzwischen als kleiner Staubhaufen auf dem Boden lag.

Zwei weitere Atemschutz-Trupps betraten derweilen, das verrauchte Obergeschoss, um im Dachbereich eine Abluftöffnung zu schaffen.

Aufgrund der extremen Brandausbreitung und langjährigen Einsatzerfahrung ließ Einsatzleiter Horst Blank das Alarmstichwort auf „Brand 4“ erhöhen. Dies hatte zur Folge, dass laut der Alarm- und Ausrückeordnung weitere Feuerwehren nach Graben-Neudorf alarmiert wurden. Dies waren: FF Dettenheim, FF Philippsburg, FF Waghäusel, FF Linkenheim-Hochstetten, FF Eggenstein-Leopoldshafen sowie die Werkfeuerwehr des KIT. Benötigt wurden vorrangig weitere Löschfahrzeuge mit Atemschutzgeräteträgern sowie eine Drehleiter.

Da immer noch die Gefahr einer Branddurchzündung bestand, ließ Einsatzleiter Horst Blank auch die umliegenden Häuser evakuieren, um die Nachbarn vor den Rauchgasen zu schützen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Eine Person wurde zu weiteren Untersuchungen vorsorglich in ein umliegendes Krankenhaus gebracht. Zum Schutz der Nachbargebäude wurde zwei C-Rohre als Riegelstellung aufgebaut. Die Drehleiter kontrollierte umfassend den Dachbereich des Brandobjektes.

Zur Organisation der Atemschutzgeräteträger wurde ein Atemschutzbereitstellungsplatz mit dem Abrollbehälter „Atemschutz“ aufgebaut.

Alle Atemschutzgeräteträger konnten nach ihrem Einsatz ihre kontaminierte Einsatzkleidung vor Ort wechseln. Die Logistikfahrzeuge aus Graben-Neudorf und Dettenheim brachten Wechselkleidung und Gerätschaften zur Aufnahme der kontaminierten Kleidung an die Einsatzstelle.

Aufgrund des zunächst unbekannten Ausmaß der Einsatzlage wurde zeitnah das DRK Graben-Neudorf alarmiert, das in gekonnter weise den Einsatzkräften kleine Snacks und Getränke anbot.

Im Laufe des Einsatzes erhielt der Einsatzführungsdienst Graben-Neudorf Unterstützung durch die Führungsunterstützungsgruppe des ELW Hardt und dem stellvertretenden  Kreisbrandmeister Bertram Maier.

Die EnBW überprüfte den Strom-, sowie die MVV den Erdgasanschluss im Gebäude.

Bürgermeister Christian Eheim war ebenfalls vor Ort und informierte sich über den Einsatzverlauf.

Nachdem der Brand bemerkt wurde, konnte sich die 5-köpfige Familie selbst in Sicherheit bringen. Da das Brandobjekt nicht mehr bewohnbar war, kam die betroffene Familie bei Angehörigen unter.

Nach Beendigung der Nachlöscharbeiten wurde die Einsatzstelle der Polizei übergeben. Diese sperrte das Umfeld des Einsatzbereiches ab und nahm die Ermittlungen zur Brandursache auf. Eine Schadenshöhe konnte nicht beziffert werden.

Insgesamt waren 92 Feuerwehrleute unter der Leitung von Horst Blank im Einsatz. Als organisatorischer Leitung des Rettungsdienstes eilte Klaus Müller nach Graben-Neudorf. Insgesamt 18 Rettungskräfte vom Rettungsdienst, sowie der DRK Bereitschaft Graben-Neudorf waren im Einsatz. Anette Süß von der Notfallseelsorge waren ebenfalls da. 11 Einsatzkräfte der Polizei sperrten den Bereich weitläufig ab.

Die Fahrzeuge konnten ab ca. 16:30 Uhr nacheinander abrücken.

Gegen 19 Uhr erfolgte eine Nachschau durch den Einsatzführungsdienst und einem Löschfahrzeug.

Einsatzende war gegen 20:30 Uhr.