Dienst- und Verbandsversammlung der Freiwilligen und Werkfeuerwehren im Landkreis Karlsruhe

Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Eckhard Helms konnte am Samstag, 12. März 2022 in der Videokonferenz aus dem Landratsamt Karlsruhe zahlreiche Oberbürgermeisterinnen, Oberbürgermeister, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus den 32 Kommunen des Landkreises Karlsruhe begrüßen.

Sie alle waren gemeinsam mit den Feuerwehrkommandanten, Abteilungskommandanten, den Delegierten und Gästen am Bildschirm versammelt. Sein besonderer Gruß galt dem Landrat unseres Landkreises, Herrn Dr. Christoph Schnaudigel und dessen Stellvertreter, Erster Landesbeamter Knut Bühler sowie dem Leiter des Ordnungsamtes, Bernhard Bösherz. Dem Kreisbrandmeister Jürgen Bordt und seinen Stellvertretern Bernd Molitor, Dominik Wolf und Bertram Mayer galten Helms weitere Willkommensgrüße ebenso wie für den Ehrenverbandsvorsitzenden Rudolf Dieterle und dem Kreisjugendfeuerwehrwart Jan Becker.

Helms bedauerte in seiner Begrüßung auch, dass die Versammlung auch in diesem Jahr wieder als Onlineveranstaltung durchgeführt werden muss und man sich nicht wie geplant in der Stadt Ettlingen treffen konnte. Er nutzte die Gelegenheit. um sich bei allen Verantwortlichen für die technische und organisatorische Vorbereitung der Versammlung zu bedanken. Da dies bereits die dritte Versammlung in dieser Form ist, kann man auch schon auf eine gute Erfahrung zurückgreifen und hat eine gute und bewährte Technik.

Bei der Totenehrung gedachte die Versammlung ganz besonders den 2021 verstorbenen Kameraden Joe Haßfeld, Östringen und Patrick Wolf Dettenheim. Helms nutzte auch die Gelegenheit, um in dem würdevollen Gedenken der Versammlung auch der Todesopfer besonders aus den Reihen der Feuerwehr bei der Hochwasserflut im Ahrtal. In das Gedenken schloss er auch die Opfer in der Ukraine und der beiden Opfer einer Polizeikontrolle in der Pfalz ein.

Zu den bereits vor der Versammlung Online durchgeführten Wahlen übergab Helms das Wort an Amtsleiter Bernhard Bösherz. Er hat die Feuerwehr bei der rechtsicheren Durchführung der elektronischen Wahl unterstützt. Die Wahlbeteiligung war mit 88 % ein sehr respektvolles Ergebnis“, stellte Bösherz eingangs zur Akzeptanz der Onlinewahl fest. Eckhard Helms wurde für weitere fünf Jahre als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes mit überwältigender Mehrheit gewählt. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Thorsten Albrecht neu in das Amt gewählt. Als Beisitzer in den Verbandsvorstand wurden Martin Knaus und Klaus Steinle gewählt. Auch für diese Wahlvorschläge gab es jeweils eine große Zustimmung, führte Bösherz weiter aus. In Ihren Ämtern wurden Herbert Steinhardt als Schriftführer und Janine Schlindwein als Kassenverwalterin wiedergewählt. Insgesamt 18 Kameraden wurden in den Verbandausschuss als Vertreter der Kreisfeuerwehren und der Werkfeuerwehren gewählt. Bösherz gab die erzielten Wahlergebnisse zu den Wahlvorschlägen bekannt.

Als Kassenprüfer wurden Klaus Klostermann und Tobias Eisenhut gewählt. Die Delegierten und Wahlberechtigten hatten auch die Regularien zur Entlastung der Verbandsgremien online durchgeführt. Ebenso wurden die Jahresrechnung und der Haushalt für das kommende Jahr erfolgreich anerkannt und genehmigt.

Eckhard Helms nutze die Gelegenheit, um den Gewählten zum jeweiligen Wahlerfolg zu gratulieren und er bedankte sich auch ganz besonders beim „Kameraden“ Bernhard Bösherz für die Mithilfe bei der Wahl und übergab ihm als Dankeschön ein kleines Präsent. In diesem Jahr war es ein Kaffeebecher mit den Logos des Verbandes und für die Kreisfeuerwehrtage 2022. Für die Verabschiedung der ausgeschiedenen Kameraden kündigte er einen noch festzulegenden Termin in Präsenz an.

Nach einer kurzen technischen Pause ist Landrat Dr. Schnaudigel im Bild vor der Versammlung erschienen. „Jetzt bin ich selbst aktiv geworden und schon bin ich in der Versammlung“, freute er sich über sein technisches Gelingen. In seinem digitalen Grußwort nutze der Kreischef vorab die Gelegenheit, um Eckhard Helms und allen weiteren Gewählten zur Wahl zu gratulieren.

„Corona wurde verdrängt durch die Situation in der Ukraine. Der Blick in die Welt macht sehr betroffen und stellt alles andere in den Hintergrund“, stellte Schnaudigel zur aktuellen dramatischen Lage fest. Derzeit können noch alle ankommende Geflüchtete gut untergebracht werden. In den Großraum Karlsruhe müssen voraussichtlich über 8.000 Geflüchtete untergebracht werden. Schnaudigel nutzte auch die Chance, um den anwesenden Ortsoberhäuptern für die gute und reibungslose Zusammenarbeit auch in dieser schwierigen Situation zu danken. „Ich weiß auch, dass wir uns bei Bedarf auf die gute und engagierte Unterstützung durch die Feuerwehren und den Katastrophenschutz verlassen können“, führte der Landrat weiter aus.

Er dankte auch für die schnelle und erfolgreiche Unterstützung aus dem Landkreis Karlsruhe für das Schadensgebiet im Ahrtal. „Ich war selbst dabei und habe gesehen, wie schnell und reibungslos die Entsendung der Kräfte aus unserem Landkreis lief“, berichtete er zu seinen persönlichen Erfahrungen. „Nicht nur diese Erfahrungen müssen uns Aufgabe sein, für die Bereiche der kritischen Infrastruktur und des Katastrophenschutzes aktuelle Überprüfungen und Veränderungen vorzunehmen“, zeigte der Landrat eine wichtige Zukunftsaufgabe auf. „Wir müssen der Bevölkerung auch immer wieder klarmachen, dass dieses Thema nicht nur für die Feuerwehren und die Behörden wichtig ist. Da müssen wir werben, dass die Bürgerinnen und Bürger sich hier ebenfalls einbringen“, stellte er zur Bedeutung dieses Themas aktuell fest.

„Ich freue mich, dass die Jugendfeuerwehr auch in der Pandemie nicht an Bedeutung verloren hat, sondern man auch hier im Landkreis gut für die Zukunft gerüstet ist“, zeigte sich der Landrat erfreut über die gute Entwicklung in der Nachwuchsorganisation der Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe. Er nutzte auch die Gelegenheit, um sich für die gerade angelaufene direkte Hilfe für die Feuerwehren in der Ukraine aus den Landkreisen Freudenstadt und Karlsruhe.

„Danke sagt man, wenn man Dank sagen möchte. Um dies auch zum Ausdruck bringen zu können, gibt es Ehrungen“, stellt Helms zu den vorgesehenen Auszeichnungen fest. Peter Bitsch hat 2002 zusammen mit dem evangelischen Pfarrer Siegfried Weber die Notfallseelsorge für den Stadt- und Landkreis Karlsruhe gegründet und seit dieser Zeit stetig weiterentwickelt. Zu seinen Aufgaben gehörten maßgeblich die Organisation und das Management von rund 400 Einsätzen im Jahr. Diese wurden von ca. 40 Mitarbeitenden der Notfallseelsorge unterstützt. Für seine besonderen Leistungen wurde er mit Eintritt in den Ruhestand nun mit der KFV Ehrennadel in Silber durch den Vorsitzenden ausgezeichnet. „Es ist nicht nur eine persönliche Auszeichnung für mich, sondern für unsere Organisation insgesamt“, stellte Peter Bitsch in seinen Dankesworten an die Versammlung fest.

Seit dem 01.01.1996 ist Jörg Kemm Kreisstabführer im Landkreis Karlsruhe. Als Kreisstabführer ist er Mitglied im Ausschuss des Kreisfeuerwehrverband und berät den Vorstand sowie den Vorsitzenden sehr kompetent, fachlich und sachlich in allen Belangen der Feuerwehrmusik. Für seine besonderen Leistungen wurde er mit der Ehrenmedaille in Silber des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg ausgezeichnet. Jörg Kemm nutze die Gelegenheit, um sich bei den Musikerinnen und Musiker aus den Reihen der Feuerwehren für ihre immer wieder guten musikalischen Beiträge bei den Feuerwehren und für das öffentliche Leben in den Städten und Gemeinden zu bedanken.

Im Rahmen seiner allgemeinen Hinweise des Verbandes nutze der wiedergewählte Verbandsvorsitzende auch die Versammlung, um sich bei vielen Mitwirkenden in den Gremien des Verbandes und die Unterstützenden bei Behörden, Organisationen und befreundeten Einrichtungen zu bedanken. Als besondere Leistung nannte er auch die Hilfsaktion in das Erdbebengebiet in Kroatien welche gemeinsam mit den Kameradinnen und Kameraden aus dem Landkreis Rastatt organisiert und durchgeführt wurde. Ebenso erfolgreich war dann auch die Hilfsaktion für das Schadensgebiet nach dem Hochwasser in Rheinland-Pfalz. „Mich erfüllt es mit Stolz und Dankbarkeit, wie die Zusammenarbeit in unserem Landkreis aber auch mit anderen Hilfsorganisationen und Feuerwehren aus den Nachbarkreisen gewachsen ist und sich gefestigt hat“, berichtet er zu den verschiedenen Hilfsaktionen in diesem Jahr. Er bedankte sich auch bei den zahlreichen Spendern. Damit konnten wertvolle Materialen zur Verbesserung der Ausstattung für den Katastrophenfall angeschafft und zentral gelagert werden.  Weitere Hinweise Helms bezogen sich auf die verbesserte Ausstattung des Verbandes mit IT und die Bildung eines weiteren Fachgebietes für den Bereich „Sozial Media – Internet- Homepage“ mit Patric Paulus und Andreas Bimmler. Mit Reinhard Schlindwein als Fachgebietsleiter werden die Fachgebiete Aus- und Fortbildung/Projekte neu zusammenfügen. Helms bedankt sich für die Bereitschaft der genannten zur Mitarbeit in diesen wichtigen Bereichen. Mit den Hinweisen zu der bereits genannten Hilfsaktion für die Feuerwehren in der Ukraine und zu den Kreisfeuerwehrtagen 2022 schloss der Vorsitzende seine Ausführungen.

Kreisbrandmeister Jürgen Bordt gratulierte den Gewählten zur Wahl und bedankte sich stellvertretend bei Bernd Braun bei den Ausgeschiedenen für ihre bisherige Arbeit. „Die Mitgliederzahlen sind gestiegen, das ist erfreulich und bemerkenswert“, stellte Bordt zu der aktuellen Entwicklung fest. Die Feuerwehren haben sich auch sehr vorbildlich an den verschiedenen Impfaktionen beteiligt. „Die Impfquote bei den Feuerwehren ist weit höher als im Schnitt der Bevölkerung“, berichtet er dankenswert weiter. Dass die Ausbildung im letzten Jahr weitestgehend wie vorgesehen durchgeführt werden konnte, bedurfte eine gute Organisation und Durchführung vieler Beteiligter. Auch dafür bedankte sich Bordt.

„Die Einsatzbereitschaft in den Feuerwehren des Landkreises wird wöchentlich überwacht und ist dauerhaft gewährleistet“, berichtet der Kreisbrandmeister zu den Bemühungen aller Feuerwehren die Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten. Eine kritische Situation stellt die Verfügbarkeit ausreichend einsatzbereiter Atemschutzgeräteträger dar. Aber auch das haben die Feuerwehren gut gelöst.

„Die Feuerwehren haben auch in schwierigen Zeiten das erforderliche investiert und wir haben keine Bugwelle für ausgebliebene Investitionen vor uns aufgebaut“, stellte Bordt auch zu dem Zuschusswesen aus seinem Amt fest. Alles konnte bewilligt werden. Die vorgesehene Beschaffung von mehreren Mehrzweckbooten im Landkreis könne voraussichtlich erst im nächsten Jahr, dann aber landesweit mit insgesamt 20 Boote gemeinsam erfolgen.

„In den letzten Wochen ist der Begriff des Zivilschutzes wieder aufgetreten. Das ist unvorstellbar, was da auf die Kollegen in der Ukraine zugekommen ist“, führte Bordt zu der aktuellen Situation aus. Konkret gibt der KBM noch wichtige Hinweise zu den Bränden an Fahrzeugen mit E-Antrieb. Mit seinem Dank an viele für das Feuerwehrwesen wichtige Personen und Einrichtungen, aber auch mit dem Dank an alle Einsatzkräfte schloss Bordt seine Ausführungen.

„Für die Übernahme des Amtes des Stellvertretenden Vorsitzenden in schwieriger Zeit vor fünf Jahren, bedankt sich der Verband ganz besonders“; richtet Helms die Dankesworte an seinen bisherigen Stellvertreter Bernd Braun. Symbolisch übergibt er anschließend Thorsten Albrecht als neuen Stellvertreter die Dienstgradabzeichen. “Es war mir eine Freude dabei zu sein und ich habe gute Kameradschaft kennen gelernt. Für die Zukunft wünsche ich den Gewählten eine gute Arbeit für den Verband“, führte Bernd Braun in seinem Dank vor der Versammlung aus. Kreisbrandmeister Jürgen Bordt oblag es dann die zügige und harmonische verlaufene Versammlung noch am Vormittag zu schließen.