Der Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe hatte auf dem Unimog Testgelände in Ötigheim ein Fahrerseminar ausgeschrieben. Am frühen Samstagmorgen haben sich vier Unimog-Löschfahrzeuge aus dem Landkreis mit ihren Besatzungen auf dem Testgelände eingefunden. Am Nachmittag wurden die Fahrzeuge an weitere Teams übergeben. Angeleitet wurden sie von fünf ehrenamtlichen Mitgliedern des Unimog Museum Gaggenau.
Eckhard Helms, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes berichtet auf der Strecke der Daimler AG in Ötigheim, dass Michael Schwall diese Idee hatte und er gerne den Vorschlag auch umgesetzt hat. „Gerade die vielen Flächen- und Waldbrände haben uns in diesem Sommer gezeigt, dass wir mit unseren Spezialfahrzeugen auch im Gelände fahren müssen“, führte Helms weiter zu dem Ziel des Trainings aus.
Das Testgelände wurde von der Daimler AG zur Schulung von „Fahren im Gelände“ und für Testzwecke, der früher im Werk Gaggenau produzierten Unimog Fahrzeuge, erstellt. Auch heute werden hier noch Fahrzeuge getestet und Fahrer geschult. „Wir hatten erst kürzlich den Prototyp des TLF-W der Feuerwehr Stuttgart zur Einweisung der Besatzungen hier auf der Strecke“, berichteten die Spezialisten vom Unimog Museum.
Jeweils in einem theoretischen und in einem praktischen Teil hatten die Fahrzeugbesatzungen Gelegenheit sich sowohl mit der Strecke als auch mit dem Verhalten der Fahrzeuge auf dem unwegsamen Gelände vertraut zu machen.
Hindernisfahrten über Baumstämme, über Erdhügel und durch Schlammlöcher gehören ebenso zum Parcours, wie die Durchfahrt durch ein nachgebautes Flussbett mit einer Wassertiefe von bis zu 120 cm. “Wenn man erfährt und sieht, was das eigene Fahrzeug kann, dann ist das sehr beeindruckend, auch wenn man von dem Parcours schon Respekt hat“, so Jochen Danner Maschinist in der Feuerwehr Philippsburg zu seinen Erfahrungen auf dem Testgelände.
Die Instruktoren gaben auch praktische Tipps zum Umgang mit den Fahrzeugen. So wurde an einer Steigung sehr eindrucksvoll demonstriert, wie durch das Verringern des Reifendrucks die Geländefähigkeit wesentlich erhöht werden kann. Das Fahrzeug hatte sich im losen Sand an der Steigung festgefahren. Nach der Reduktion des Reifendrucks auf 1 bar konnte das Fahrzeug selbständig weiterfahren und schaffte die Steigung anschließend mühelos. „So wie das neue Fahrzeug aus Philippsburg-Rheinsheim kann man alle Unimogs mit einer Reifendruckregelanlage ausstatten“, berichten die Instruktoren zur Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnik für das Fahren im Gelände. Es wurde auch vorgeführt, wie man diesen Effekt an älteren Fahrzeugen mit geringem Aufwand ebenso erreichen kann.
Am Beispiel des neuesten Fahrzeuges an diesem Morgen erläuterte ein Unimogfachmann: „In der Schaltungsstellung „Arbeitsgruppe“ und mit eingeschaltetem Pump and Roll kann man mit dem Unimog elegant über jedes Gelände fahren und das Feuer bekämpfen.“ Die eingesetzten Fahrzeugbesatzungen waren von dem Training begeistert und so konnte auch ein verbogenes Nummernschild oder eine abgefallene Rückleuchte leicht verschmerzt werden.