Wieder einmal mussten Einsatzkräfte der Feuerwehr und der DLRG zu einem Einsatz auf dem Rhein ausrücken. Am Sonntagabend gegen 17.41 Uhr erreichte ein Notruf die Feuerwehrleitstelle Karlsruhe, dass eine Person im Rhein bei Rheinkilometer 395 im sogenannten Salmengrund auf der Gemarkung Oberhausen-Rheinhausen nach vergeblichen Versuchen, wieder an Ufer zu gelangen, untergegangen sei. Bei einer großen Suchaktion, bei der auch zwei Rettungshubschrauber beteiligt waren, musste die Suche nach der vermissten Person nach zweieinhalb Stunden ergebnislos eingestellt werden.
Gegen 17.42 Uhr alarmierte die Feuerwehrleitstelle Karlsruhe die Freiwillige Feuerwehr Oberhausen-Rheinhausen und die Freiwillige Feuerwehr Philippsburg zu einem Rettungseinsatz auf dem Rhein mit dem Alarmstichwort “Person im Wasser“. Parallel dazu wurden auch die Einheiten der DLRG zu diesem Einsatz alarmiert. Da sich die Unfallstelle nahe der Kreisgrenze zum Rhein-Neckar-Kreis und zum Landkreis Speyer/Rheinland-Pfalz befand, wurden auch dort die Einsatzkräfte von Feuerwehr und DLRG alarmiert. Nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde in Rheinheim am Fähranleger eine Einsatzleitung eingerichtet und von dort aus die Suche mit Booten der Feuerwehr und der DLRG aufgenommen.
Um die Kommunikation zwischen den Landkreisen herzustellen, wurde ein MTW mit Besatzung nach Speyer entsendet und eine Feuerwehrführungskraft nach Altlussheim in den dortigen Abschnitt. Desweitern wurden Boote aus Speyer und dem Rhein-Neckar-Kreis und dem Landkreis Karlsruhe nach Speyer entsendet, um von dort aus im Konvoi in Richtung der Unfallstelle abzusuchen. Nebeneinander, mit kurzen Abständen zum anderen Boot wurde dann die Strecke abgefahren. Mit Tauchern und Strömungsrettern wurde der Bereich, wo der junge Mann das letzte Mal gesehen wurde, immer wieder abgesucht. Um die Taucher noch mehr zu unterstützen zu können, wurde dann das ganze Areal mit einem Sonarboot abgesucht.
Noch während die Sucharbeiten im vollen Gang waren, kamen noch zwei weitere Einsätze dazu. Bei beiden Einsätzen waren Jetski-Fahrer mit ihren Soziussen verunfallt, und mussten von den Einsatzkräften aus dem Wasser gerettet werden. Die fünf Verletzten wurden zum Teil in Rheinhausen, aber auch in Altlussheim dem Rettungsdienst übergeben. Eine weitere Gefahr für die Einsatzkräfte der DLRG und der Feuerwehr waren immer wieder Sportbootfahrer aber auch Jetskifahrer, die trotz der Rettungsmaßnahmen rücksichtslos im vollen Speed an den Einsatzkräften vorbei jagten und diese damit gefährdeten. Erst nach dem die Wasserschutzpolizei mit zwei Booten vor und nach der Unfallstelle auf die Bootsführer einwirkte, konnte einigermaßen sicher gearbeitet werden.
Nach über zweieinhalbstunden Einsatz im Wasser waren die Einsatzkräfte physisch und psychisch am Ende. Die Taucher und Strömungsretter mussten wegen der Gefahr der Unterkühlung aus dem Wasser. Einsatzleiter Bertram Maier hatte zusammen mit dem Einsatzleiter DLRG Timo Imhof zwölf Boote und über 70 Einsatzkräfte im Einsatz. Der Rettungsdienst war mit mehreren Einsatzfahrzeugen rechts und links des Rheines am Einsatz beteiligt. Unterstützt wurden die Sucharbeiten von „Christoph 43“ aus Karlsruhe und „Christoph 5“ aus Ludwigshafen. Die Polizei war mit mehreren Einsatzkräften bei der Einsatzleitung. Da es sich beim Rhein um eine Bundeswasserstrasse handelt, waren auch Einsatzkräfte der Wasserschutzpolizei aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz beteiligt. Der Kreisbrandmeister Peter Michels und der stellvertretende Kreisbrandmeister vom Landkreis Karlsruhe, Werner Rüssel, koordinierten den Einsatz über die Landkreis- bzw. Landesgrenzen. Zusammenfassend waren 184 Einsatzkräfte mit 20 Booten links und rechts vom Rhein im Einsatz. Der überwiegende Teil davon ehrenamtlich.
Dieses Ereignis zeigt wieder einmal, wie gefährlich der Rhein ist, und wie sorglos die Bevölkerung rechts und links vom Rhein damit umgeht.
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