Am Donnerstag, 21.10.2021 um 09:29 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren Zaisenhausen, Sulzfeld und Oberderdingen, sowie die Führungsgruppe Ost mit dem Alarmstichwort „Technische Hilfe, Gebäudeeinsturz, unklare Personenlage“ von der ILS Karlsruhe alarmiert.
Aufgrund des Sturms „Ignatz“ kam es in Zaisenhausen im Neubaugebiet Gochsheimer Pfad zu einem folgenschweren Einsturz von zwei Giebelwänden und es bestand die Gefahr, dass ein Baukran aufgrund starker Schwankungen umstürzen könnte. Den Einsatzkräften bot sich bei ihrem Eintreffen ein Bild der Verwüstung. Glücklicher weise konnte nach der Befragung von Passanten und den Eigentümern eine schnelle Entwarnung gegeben werden, dass sich keine Personen unter den Trümmern befanden.
Nachdem gegen 09:25 Uhr die erste Giebelwand eingestürzt war und diese auf die Straße Römerweg fiel, dabei das Baugerüst und eine Straßenlaterne mit sich riss, wurde von Passanten die Feuerwehr alarmiert. Kurze Zeit später erfasste eine weitere Sturmböe die zweite Giebelwand, welche auf dem Rohdeckenboden im Obergeschoss zerschellte. Durch die Wucht des Aufpralls und das Gewicht dieser zweiten Giebelwand barsten im Erdgeschoss die Zwischenwände und die unter der Decke stehenden Teleskopstützen haben sich verformt.
Aufgrund der zertrümmerten Straßenlaterne wurde die Netze BW zur Einsatzstelle gerufen, um die Laterne stromlos zu schalten.
Da glücklicherweise keine Personen zu Schaden kamen und auch sonst keine größeren Arbeiten durch die Feuerwehr durchzuführen waren, konnten die noch anrückenden Kräfte ihre Einsatzfahrt abbrechen.
Die Feuerwehr Zaisenhausen sperrte die Einsatzstelle großräumig ab, da auch nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der sich auf dem Gelände befindende Baukran umstürzte, wurde dieser von einem Bauunternehmen eingefahren, um die Angriffsfläche für den Sturm zu reduzieren. Sicherheitshalber wurden auch die angrenzenden Gebäude durch die Feuerwehr geräumt. Anschließend wurde die Einsatzstelle an die Polizei übergeben. Bürgermeisterin Cathrin Wöhrle kam ebenfalls zur Einsatzstelle und machte sich vor Ort ein Bild von der Lage.
Die Feuerwehren waren unter der Leitung des Zaisenhausner Kommandanten Erik Stephan mit 10 Fahrzeugen und über 50 Mann im Einsatz. Der Rettungsdienst war mit zwei Rettungswagen und einem Notarzt vor Ort. Die Polizei war mit zwei Streifen an der Unglücksstelle.
Während diesem laufenden Einsatz mussten durch die Freiwillige Feuerwehr Zaisenhausen weitere vier Einsätze abgearbeitet werden. Hierzu wurden das LF-KatS und der MTW aus dem laufenden Einsatz herausgelöst. Beim ersten Einsatz auf der Verbindungsstraße K3511 zwischen Zaisenhausen und Flehingen musste mit Hilfe des Bauhofes ein umgestürzter Baum beseitigt werden. Anschließend wurde die AVG unterstützt, da auch hier ein Baum auf die Schienen stürzte und die Oberleitung beschädigte. Eine Bahn fuhr in die herunterhängende Oberleitung und blieb danach auf freier Strecke stehen. Nach der Stromabschaltung und Erdung durch die AVG, konnten die sich noch in der Bahn befindenden Fahrgäste die Straßenbahn verlassen. Im Neubaugebiet Schießmauer wurde im Anschluss noch ein weiterer umgestürzter Baum beseitigt und zu guter Letzt wurde aufgrund herabstürzender Dachziegel die Löwengasse durch die Feuerwehr abgesperrt. Bereits in den Morgenstunden ab 5:30 Uhr musste die Feuerwehr Zaisenhausen zu zwei weiteren Unwetterbedingten Einsätzen ausrücken. Diese Einsätze wurden vom stellvertretenden Kommandanten Björn Riebel und Michael Hilpp geleitet.