Nach Tagen mit großer Hitze überzog am späten Mittwochnachmittag ein Gewitter die Stadt Karlsruhe und den südlichen Landkreis. Begleitet von heftigen Stürmen entlud sich das Unwetter mit Blitzen und Starkregen über der Region.
Umstürzende Bäume blockierten Bahnstrecken und Straßen, überflutete Straßen, vollgelaufene Unterführungen und Keller erforderten den Einsatz der Feuerwehren. Teilweise war auch die Autobahn A 5 im Bereich des Karlsruher Dreiecks für den Verkehr gesperrt. Mit den Schwerpunkten Karlsruhe und Ettlingen waren die Feuerwehren mit den Auswirkungen an über 60 Einsatzstellen gefordert und beschäftigt. Einzelne Einsätze gab es noch in Stutensee-Staffort und in Marxzell.
Noch während die Auswirkungen des Unwetter zu beseitigen waren, ereignete sich in Malsch ein Gefahrgutunfall. Ein mit kleinen Gebinden von Gefahrgut beladener Sattelzug musste an einer Straßenkreuzung verkehrsbedingt stark abbremsen. Die Auswirkungen dieser Vollbremsung zeigten sich erst beim Entladen der Ladung bei einer Spedition im Malscher Gewerbegebiet. Einzelne Gebinde waren beschädigt und verunreinigten die gesamte Ladefläche. Ein hinzugezogener Lagerarbeiter atmete vermutlich gefährliche Dämpfe ein. Er wurde mit einer leichten Atemwegsreizung durch den Rettungsdienst in eine Karlsruher Klinik zur weiteren Behandlung eingeliefert.
Die Freiwillige Feuerwehr Malsch war unter der Leitung von Feuerwehrkommandant Gernot Schneider mit neun Feuerwehrfahrzeugen und 37 Einsatzkräften aus allen Abteilungen im Einsatz. Erste Trupps erkundeten die Stoffdaten und sperrten den Bereich ab.
Die weiteren Maßnahmen wurden durch den ebenfalls alarmierten Gefahrgutzug Karlsruhe-Land Süd mit 21 Kräften aus Ettlingen und Rheinstetten eingeleitet. Chemiefachberater Dr. Olaf Häßler erkundete und beurteilte das Schadensausmaß. Er empfahl die gesamte Ladung des Fahrzeuges zu überprüfen und beschädigte Gebinde in bereitstehenden Auffangbehältern zu sichern.
Mehre mit Schutzkleidung ausgerüstete Feuerwehrangehörigen entluden mit einem Stapler die gesamt Landung des Sattelzuges und separierten die havarierte Ladung nach beschädigten und unbeschädigten Teilen. Hierbei konnte die Feuerwehr neun beschädigte Gebinde feststellen und sichern. Von der leicht ätzenden Flüssigkeit sind 60 l ausgetreten. Diese wurden mit Chemikalienbindemittel gebunden und in bereitgestellten Behältern gesichert. Der Gefahrgutzug wurde von Zugführer Oliver Haunschild geleitet. Ergänzend zum Gefahrgutzug wurde auch das ABC-Erkundungsfahrzeug aus Bretten zur Einsatzstelle beordert.
Die Polizei war mit zwei Streifenwagenbesatzungen an der Einsatzstelle. Ein Bild über das Ausmaß des Schadens und über die Arbeit der eingesetzten Kräfte machte sich auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Dominik Wolf. Der Rettungsdienst war mit zwei Rettungswagen, einem Notarztwagen und der Bereitschaft Malsch mit insgesamt 11 Kräften unter der Leitung des Organisatorischen Leiters Rettungsdienst Matthias Eitel im Einsatz.