Großübung im Rheinhafen Karlsruhe – Übungsszenario „Brandentwicklung auf der MS Karlsruhe“

Evakuierung des Fahrgastschiff MS Karlsruhe im Rheinhafen Karlsruhe geübt – 52 Personen über Boote der Feuerwehren, der DLRG, des THW und der Wasserschutzpolizei gerettet. 

Folgende Lage könnte auf die Hilfsorganisationen des Referates der Rheinübergreifenden Zusammenarbeit zukommen: „52 Gäste und die dazugehörige Mannschaft sind auf einer Fahrt mit dem Fahrgastschiff „MS Karlsruhe“. Wegen einer Brandentwicklung an Bord befiehlt der diensthabende Kapitän die sofortige Evakuierung aller Personen von Bord. Ein Anlegemanöver in einen Hafen ist nicht möglich. Wegen der Rauchentwicklung und des Brandes in den Innenräumen des Schiffes befinden sich die Personen, mit Schwimmwesten ausgerüstet, auf dem Außendeck. Mehrere Gäste haben sich auf dem Weg über die Innentreppen nach Draußen verletzt und zahlreiche Gäste hohen Alters sind gehbehindert.“

Am Samstagmorgen, des 11. März 2023, um 10:00 Uhr, bei sonnigen 4 Grad übten die knapp 100 Kräfte von DLRG, Feuerwehr, THW und Wasserschutzpolizei die Evakuierung des im Rheinhafen Karlsruhes liegenden Fahrgastschiffes „MS Karlsruhe“ über die Wasserseite. Nach Einweisung der Laiendarsteller verteilten sich diese wie im Normalfall auf die oberen Schiffsdecks. Anschließend informierte der Kapitän mit einer Durchsage über die Bordlautsprecher alle Personen auf dem Schiff über die bevorstehende Evakuierung. In diesem Fall sollten die Fahrgäste aufs Mitteldeck gebracht werden um auf weitere Instruktionen bzw. die Ankunft der Feuerwehrboote abzuwarten. Wie beim ersten Übungstag waren dies wieder zahlreiche Angehörige aus Hilfsorganisationen. Unter den zu Rettenden waren ebenfalls wieder Personen mit Rollstuhl, schwerverletzte Personen. Nachdem alle Personen zum Oberdeck geleitet wurden, galt es diese zu beruhigen.

Außerhalb des Hafenbeckens wurde durch die Einsatzleitung mit Einsatzleiterin Dr. Michaela Hofmann von der Berufsfeuerwehr Karlsruhe an der Spitze eine Einsatzleitung aufgebaut. Neben den Einsatzleitwagen von DLRG, THW und Berufsfeuerwehr wurden auch die Drohneneinheiten der DLRG Bruchsal und der Feuerwehr Altlußheim zur Erkundung eingesetzt. Zahlreiche Boote von Feuerwehr, DLRG und THW sowie das Hilfeleistungslöschbootes (HLB) PAMINA 1 machten sich auf den Weg zur Einsatzstelle. Zur Absicherung des Einsatzes wurde noch das schwere Polizeiboot der Wasserschutzpolizeistation Karlsruhe hinzugezogen.

Es wurden insgesamt drei Einsatzabschnitte gebildet, diese gliederten sich in die Abschnitte HLB PAMINA, Transport und Betreuung. Den Kontakt zum HLB PAMINA mit der dazugehörigen Bootsbesatzung und einer Löschgruppe der Feuerwehr zur Brandbekämpfung hielt der Einsatzleitwagen der Berufsfeuerwehr Karlsruhe aufrecht. Die Abschnittsleitung Transport übernahm ein Zugführer und ein Führungsassistent vom Ortsverband des THW Oberhausen – Rheinhausen. Die Kräfte des DLRG Bezirkes Karlsruhes koordinierten die Patientenbetreuung am Betreuungsplatz, unterstützten beim Patiententransport und sicherten die Evakuierung mit Strömungsrettern ab. Am Bootsanleger unterstützte die Freiwillige Feuerwehr Karlsruhe Abteilung Neureut mit einem Wechselladerfahrzeug und dem Abrollbehälter Aufenthalt.

Nach dem erfolgreichen Anlegemanöver der PAMINA wurde die Brandbekämpfung sowie die Menschenrettung aller Fahrgäste von Bord eingeleitet. Die Boote zum Abtransport der Passagiere kamen von den Feuerwehren aus Au am Rhein, Dettenheim, Linkenheim-Hochstetten, Neupotz, Oberhausen-Rheinhausen, Leimersheim, Rheinstetten und Wörth sowie die Boote vom THW Oberhausen-Rheinhausen, der DLRG aus Durlach, Bruchsal und Nordhardt. Insgesamt 52 Personen darunter zwei schwerverletzte Personen sowie 5 Personen mit einer Gehbehinderung wurden abtransportiert.

Die Boote setzten die Passagiere außerhalb des Hafenbecken am Bootsableger ab. Von dort erfolgte der Rücktransport mit einem Transportfahrzeugen der Feuerwehr zurück zur MS Karlsruhe.

Nachdem alle Personen gerettet wurden und wieder auf dem Uferweg zurückgebracht waren, wurde gegen 12:00 Uhr das Übungsende mitgeteilt.

Mehrere Beobachter aus den Reihen der Berufsfeuerwehr, Freiwilligen Feuerwehren entlang des Rheines, hierunter auch der Leiter der Branddirektion Karlsruhe, Stadtdirektor und Feuerwehrkommandant Florian Geldner sowie der stellvertretende Kreisbrandmeister Bertram Maier waren Gast dieser Großübung. Mehrere Feuerwehrabteilungen, sowie Schaulustige reihten sich ebenfalls als Zaungäste entlang des Hafenbeckens auf.

Referatsleiter Josef Kästel von der Feuerwehr Rheinstetten und Sascha Dietrich von der Branddirektion der Berufsfeuerwehr dankten allen Übungsbeteiligten aus den Reihen der Feuerwehren, des THW, der DLRG und der Wasserschutzpolizei für ihre Teilnahme. Weiter gilt ein großes Dankeschön an alle Statisten sowie dem Personal der MS Karlsruhe der Rheinhäfen Karlsruhe.