Bereits am Freitagabend wurden im Landkreis Karlsruhe Züge für den Katastropheneinsatz wie der Zug Logistik Karlsruhe-Land und der Hochwasserzug West voralarmiert und über einen möglichen Katastropheneinsatz im Saarland in den Überschwemmungsgebieten informiert.
Für den Hochwasserzug West des Landkreises Karlsruhe wurde es am Samstagmorgen des 18. Mai 2024 ernst. Die Alarmierung erfolgte über Meldeempfänger. Die Einsatzkräfte trafen sich in den Feuerwehrhäusern, um die weiteren notwendigen Vorbereitungen treffen zu können. Fahrzeuge mussten zum Teil mit Material erweitert bestückt werden. Die Kräfte, welche in das Einsatzgebiet fahren sollten, mussten ihr Marschgepäck, welches mit Hilfe der auf der Homepage des Landratsamtes Karlsruhe bereit gestellten Packliste rasch zusammengestellt werden konnte.
Gegen 06:10 trafen sich alle geplanten Fahrzeuge des Hochwasserzuges der Feuerwehren Dettenheim, Graben-Neudorf und Stutensee am Festplatz in Neudorf um in die Hochwassergebiete des Saarlandes aufzubrechen.
Am Festplatz bekamen die Einsatzkräfte eine kurze Einweisung und eine Information zur aktuellen Lage vom eingesetzten Team des Amtes für Bevölkerungsschutz Luca Arsic, Jonathan Ochs und Lukas Schroff und wurden in Beisein des Bürgermeisters Graben-Neudorf Christian Eheim verabschiedet.
Unter Leitung des Zugführers und Unterkreisführers „Untere Hardt“ Daniel Antonowitsch machte sich um 06:30 Uhr der Zug im Verband auf dem Weg zum Bereitstellungsraum nach Saarbrücken.
Gegen 9 Uhr trafen die Kameraden dann in Saarbrücken ein und wurden gegen 11 Uhr im Kraftwerk Weiher bei Quierschied eingesetzt. Dort waren sie mit Pumparbeiten beschäftigt, um eine Gasleitung zu sichern.
Die Führungskräfte der Feuerwehren blieben die ganze Zeit in regelmäßigem Kontakt zu den Helfern im Überschwemmungsgebiet.
Gegen 15 Uhr lösten die Einsatzkräfte der Werkfeuerwehr des Kraftwerkes die Kräfte des Hochwasserzuges ab. Es folgte eine aktive Ruhephase im Stadion Saarbrücken, wo die Helfer versorgt wurden und Ruheplätze eingerichtet waren.
Am Nachmittag wartete das Team des Bevölkerungsschutzes eine Besprechung der Regierungspräsidien ab und informierte um 17:45 Uhr in einer Online-Konferenz die Führungskräfte der eingesetzten Feuerwehren über die neuesten Erkenntnisse. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob weitere Einsätze folgen würden oder ob noch am selben Tage die Heimreise stattfinden könne. Zugführer Daniel Antonowitsch hatte sich ebenfalls zugeschaltet und berichtete von den Eindrücken vor Ort.
Um 20:30 Uhr war dann klar, dass Einsatzkräfte ausgelöst wurden und auch der Hochwasserzug West des Landkreises Karlsruhe wieder in ihre Heimatgemeinden zurückkehren würden. Aufgrund der einzuhaltenden Ruhezeiten der Fahrer lag nun das Problem vor, dass die Anforderung seitens der dortigen Einsatzleitung bestand, neue Fahrer nach Saarbrücken zu schicken um eine Ablösung sicherzustellen.
Daher bestand die Herausforderung an die Kommandanten innerhalb 30 Minuten neue Fahrer oder Fahrerinnen zu akquirieren und sich kurz nach 21 Uhr am Feuerwehrhaus in Neudorf zu treffen. Die FF Graben-Neudorf stellte einen MTW (Mannschaftstransportwagen), um alle neuen Fahrer und Fahrerinnen nach Saarbrücken zu fahren.
Der Hochwasserzug West traf letztendlich um 01:23 Uhr wieder am Feuerwehrhaus in Neudorf ein. Dort fand eine kurze Nachbesprechung statt. Bürgermeister Christian Eheim, der stellvertretende Kreisbrandmeister Dominik Wolf und Lukas Schroff vom Amt für Bevölkerungsschutz sowie die anwesenden Kommandanten der Feuerwehren dankten allen Feuerwehrkameradinnen und Kameraden für ihren Einsatz und die gemeinsame Meisterung dieser Aufgabe.
Anschließend verabschiedeten sich die Kräfte und fuhren in ihre Feuerwehren wieder zurück und die Fahrzeuge wieder, soweit wie möglich, einsatzbereit zu machen.