Informationsveranstaltungen des Fachgebietes „Prävention“ des Kreisfeuerwehrverbandes für die Feuerwehren in den Unterkreisen des Landkreises Karlsruhe

Seit März 2023 leitet Nicole Baureithel das neu gebildete Fachgebiet „Prävention“ im Kreisfeuerwehrverband. „Immer wieder erleben wir heftige Unwetterereignisse und sonstige Großschadenslagen etc. Auch Stromausfälle sind nicht selten und jeder fragt sich ob und wann es einen Blackout gibt“, erläuterte Baureithel jeweils bei der Begrüßung zu den Informationsveranstaltungen, die an drei Tagen in den Feuerwehrhäusern in Karlsdorf-Neuthard, Bretten und Philippsburg für alle Feuerwehren im Landkreis stattfanden, über die Beweggründe, ein neues Fachgebiet zu bilden.

„Wir Feuerwehren sollten auch hier, wie beim Thema „Verhalten im Brandfall“ die Bevölkerung aufklären, damit sie sich auf solche evtl. bevorstehenden Ereignisse entsprechend vorbereiten“, stellte sie vor den Führungskräften aus den Freiwilligen und Werkfeuerwehren heraus. So hat auch Landrat Dr. Christoph Schnaudigel bei der diesjährigen Dienst- und Verbandsversammlung der Feuerwehren die Bedeutung des Bevölkerungsschutzes herausgestellt. „Inzwischen ist zumindest weitgehend die Einsicht gereift, dass es nicht gut war, nach Ende des Kalten Krieges die militärische Bereitschaft und damit auch den Katastrophen- und Zivilschutz in Deutschland zurückzufahren. Die Hoffnung, dass mit der neuen Weltlage automatisch Sicherheit und Frieden einhergeht, hat sich leider nicht bewahrheitet“, führte der Landrat vor den Führungskräften der Feuerwehren im Landkreis damals aus.

Gemeinsam mit Nelson Leichsnering, ebenfalls Mitglied im Fachgebiet, stellte Baureithel bei den Informationsveranstaltungen den Aufbau und die Organisation des Katastrophen- und Zivilschutzes vor. Schwerpunkt ihrer Ausführungen waren auch die Fragen, wie man die Bevölkerung zur Stärkung der Selbsthilfe gewinnen kann. „Wir müssen hier neben eigenen Veranstaltungen der Feuerwehr auch Besuche bei Seniorennachmittage oder anderen Treffen nutzen, um Aufklärungsarbeit anzubieten“; zeigte Baureithel weiter auf.

Leichsnering hob in seinem Vortrag auch die Bedeutung verschiedener Kommunikationswege hervor. „Wir können hier die vorhandenen Systeme nutzen und mit unseren Informationen verschiedene Bevölkerung- und Altersgruppen anzusprechen“, zeigte er als Möglichkeiten auf. Konkret verwies er auf verschiedene Informationsangebote von Behörden und Organisationen im Netz. So hat auch der Landkreis Karlsruhe auf seiner Homepage ein umfangreiches Informationsangebot für Bürgerinnen und Bürger zum Thema Bevölkerungsschutz ins Netz gestellt.

„Diese Informationen werden laufend aktualisiert und zeigen auch auf, was die Städte und Gemeinden im Landkreis selbst in diesem Bereich aufgebaut haben“, ergänzt Luca Arsic, Mitarbeiter im Amt für Bevölkerungsschutz des Landkreises und dort auch im Schwerpunkt für diesen Bereich zuständig. Er selbst war bei der ersten Veranstaltung in Karlsdorf-Neuthard selbst Teilnehmer. „Wir sind dem Kreisfeuerwehrverband dankbar, dass man diese Arbeit mit dem Fachgebiet ergänzt und uns unterstützt“, stellte Arsic fest.

In den Diskussionsrunden wurde deutlich, dass sich die Feuerwehren in mehreren Städten und Gemeinden bereits mit der Thematik beschäftigen. „Auch wenn wir oft der erste Ansprechpartner für die Bevölkerung sind, bedarf es einer klaren Festlegung der Zuständigkeiten“, führte ein Feuerwehrkommandant hierzu aus und fügte an: „Wir müssen auch den Verantwortlichen in unseren Kommunen deutlich machen, dass in Krisenzeiten ohnehin mehr Aufgaben auf die Feuerwehren zukommen“. So berichteten Teilnehmenden auch über die Vorbereitungen zur Durchführung des Katastrophenschutztages an den weiterführenden Schulen in einzelnen Städten und Gemeinden als weitere Aufgabe.

Ein Feuerwehrkommandant berichtete auch, dass die Schulklassen und Besuchergruppen bei den Feuerwehren neben der Informationsweitergabe auch ganz wesentlich zur Mitgliederwerbung für die Feuerwehr oder aber auch ganz besonders für die Jugendfeuerwehr gesehen wurden. „Ich bin dankbar, dass man das Thema Prävention nun neu fokussiert hat“, stellte er fest.

Weitere Diskussionspunkte waren auch die unterschiedlichen Vorbereitungen der Feuerwehren selbst, um in länger dauernden Schadenslagen selbst noch handlungsfähig zu sein. Nicole Baureithel dankte für das Interesse und die lebhaften Diskussionsbeiträge bei jeder Veranstaltung. Ihr Dank galt auch den gastgebenden Feuerwehren, die ihre Feuerwehrhäuser zur Verfügung stellten und die Durchführung der Veranstaltungen unterstützten.