Am frühen Morgen des 23.12.2022 löste in einer Gemeinschaftsunterkunft in der Schlossstraße in Graben-Neudorf gegen 03:42 eine Brandmeldeanlage aus. Die ILS Karlsruhe konnte auf Nachfrage des diensthabenden Einsatzführungsdienstes Horst Blank bis zum Eintreffen des Kommandowagens keine Notrufmeldungen von Bewohnern oder Anwohnern des Einsatzobjektes verzeichnen. Bei der ersten Erkundung wurde ein Kellerraum gefunden, welcher eine starke Verrauchung aufwies.
Sofort wurden weitere Einsatzkräfte nachalarmiert und die Einsatzstufe auf B4 mit dem Einsatzstichwort „Kellerbrand, vermutlich noch weitere Personen im Gebäude“ erhöht.
Die erst eintreffenden Löschfahrzeuge bauten einen Löschangriff auf und Trupps unter Atemschutz suchten den Kellerbereich nach Personen ab. Die Brandbekämpfung wurde ebenfalls aufgenommen. Während des Einsatzes mussten mehrere verschlossene Türen geöffnet werden.
Da das Gebäude 2 1/2 Stockwerke umfasst, mussten in der Folge alle weiteren Bereiche weiter nach Personen abgesucht werden. Hierbei wurden neun Personen evakuiert. Erschwerend kam hinzu, dass Personen, trotz des Alarmes ihre Betten nur unter dringlicher Aufforderung verlassen wollten.
36 Personen waren insgesamt aus der Gemeinschaftsunterkunft vorübergehend zu betreuen. Einen zentralen Sammelpunkt richteten die DRK Bereitschaft Graben-Neudorf und der Rettungsdienst zusammen mit der Feuerwehr und dem Ordnungsamt der Gemeinde Graben-Neudorf in der Festhalle im Ortsteil Graben ein. Der Rettungsdienst erfasste alle Betroffenen und untersuchte diese auf gesundheitliche Schäden. Sieben Personen, darunter befanden sich auch fünf Kinder, mussten noch an der Einsatzstelle medizinisch versorgt und anschließend mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Für die in der Festhalle verbliebenen Personen baute das DRK und die Feuerwehr Tische und Stühle auf. Weiter wurde für Heizgebläse und Verpflegung mit Kalt- und Heißgetränken auf die Schnelle gesorgt.
Es war ein C-Rohr im Einsatz mit welchem der Brand im Kellerraum gelöscht werden konnte. Zwei Hochleistungslüfter wurden für die Entrauchung des Gebäudes eingesetzt.
Die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Linkenheim-Hochstetten unterstützte bei der Ausleuchtung und mit weiteren Atemschutzgeräteträgern die Einsatzkräfte aus Graben-Neudorf an der Einsatzstelle.
Die Freiwillige Feuerwehr Dettenheim und Angehörige der Werkfeuerwehr des KIT waren im Rahmen der Führungsgruppenunterstützung des Unterkreises „Untere Hardt“ an der Einsatzstelle. Die FF Dettenheim arbeitete mit dem ELW von Graben-Neudorf an der Einsatzstelle vor Ort zusammen. Das KIT übernahm die Abschnittsleitung an der Festhalle und stellte den Kontakt zur Einsatzstelle sicher.
Ein Bild vom Einsatzgeschehen machte sich Kreisbrandmeister Jürgen Bordt. Ebenso war Bürgermeister Christian Eheim an der Einsatzstelle und koordinierte im Laufe des Einsatzes die Unterbringungsmöglichkeit in der Festhalle.
Die Freiwillige Feuerwehr Graben-Neudorf war mit ca. 39 Einsatzkräften und insgesamt sieben Fahrzeugen im Einsatz.
Die DRK Bereitschaft Graben-Neudorf war mit vier Einsatzkräften und drei Fahrzeugen unter der Leitung von Susen Esswein vor Ort. Insgesamt fünf Rettungswagen mit der Organisatorischen Leitung Rettungsdienst Frank Eckardt, der leitende Notarzt Dr. John Kerner, die Polizei mit 10 Einsatzkräften sowie der Leiter des Ordnungsamtes Ulrich Notheis waren an der Einsatzstelle.
Gegen 06:30 Uhr konnten sich alle unverletzten Betroffenen wieder zurück in die Unterkunft begeben. Einsatzende war gegen 07:00 Uhr.
Es konnte festgestellt werden, dass Kleidungsstücke in einem Waschraum gebrannt hatten. Die Brandursache ist bisher noch unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.