„Mehrere Anrufer melden eine starke Rauchentwicklung aus dem Saunabereich“. Diese Rückmeldung von der Integrierten Leitstelle Karlsruhe (ILS) erhielten die Feuerwehrkräfte aus Ettlingen, als sie sich nach dem Alarm mit dem Stichwort Hotelbrand gemeldet hatten.
In dem weit über die Ettlinger Stadtgrenzen hinaus bekannten Hotel Erbprinz brannte die Sauna am Sonntagabend vollständig aus. Nach den Zeugenaussagen von Saunagästen versuchte ein Saunagast entgegen den Einschränkungen durch die Coronabestimmungen einen Saunaaufguss selbständig durchzuführen. Hierbei entzündete sich der Saunaofen. Der Versuch durch die Saunagäste den Brand selbst mit Wasser zu löschen führen nicht zum gewünschten Erfolg. Die Gäste verließen daraufhin den Saunabereich und verständigten die Feuerwehr. In vorbildlicher Weise räumte das Hotelpersonal den gesamten Gebäudekomplex. „Als unsere ersten Kräfte am Hotel eintrafen, warteten die Gäste schon in Sicherheit auf der Straße auf uns“, so Martin Knaus, Feuerwehrkommandant und Einsatzleiter zu der durchgeführten Räumung des Hotels.
Die Feuerwehr Ettlingen sieht bei diesem Alarmstichwort den Einsatz von zwei Löschzügen bereits ein der Erstphase vor. Einsatzkräfte drangen mit Atemschutzgeräten von der Rheinstraße über den Innenhof in den Saunabereich vor. Der gesamte Bereich war verraucht und die verwinkelten Zugangswege erschwerten den Trupps den Weg zum Brandherd. Auf der südlichen Gebäudeseite waren weitere Löschgruppen eingesetzt. „Nach der Kontrolle aller Zimmer über dem Brandherd konnten wir mit einem weiteren Löschangriff die Brandbekämpfung auch von dieser Seite unterstützen“, berichtete der verantwortliche Gruppenführer in diesem Einsatzbereich. Auch hier berichteten die Feuerwehrleute von der guten und gezielten Unterstützung durch das Hauspersonal bei der Kontrolle aller Räume auf eventuell zurückgebliebene Hotelgäste.
„Als direkt Betroffene haben wir vier Gäste aus der Sauna und zwei weitere Personen aus Zimmern, die durch die starke Rauchentwicklung erreicht wurden, vorsorglich dem Notarzt vorgestellt“, berichtete Matthias Wahl vom ASB, der als organisatorischer Leiter Rettungsdienst, die Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen Kräfte des Rettungsdienstes koordinierte. Verletzt hat sich bei dem Brandereignis niemand. Mit vier Rettungswagen, einen Notarzteinsatzfahrzeug und dem Leitenden Notarzt Dr. Björn Bergau waren die hauptamtlichen Kräfte vor Ort. Elf Helferinnen und Helfer der örtlichen DRK Bereitschaft unterstützten diese Arbeit.
Aus den Feuerwehren Ettlingen und Malsch waren 72 Einsatzkräfte mit verschiedenen Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Dominik Wolf machte sich vor Ort ein Bild vom Schadensausmaß und der Arbeit der Rettungskräfte. Oberbürgermeister Johannes Arnold war ebenfalls zur Einsatzstelle geeilt, um sich über das Brandereignis und dessen Folgen vor Ort zu informieren. Bürgermeister Dr. Moritz Heidecker war als zuständiger Feuerwehrdezernent ebenfalls zur Einsatzstelle gekommen. Alle Verantwortlichen konnten sich von der vorbildlichen Betreuung und Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken und Snacks durch das Hotel Erbprinz überzeugen. Die Polizei Ettlingen war mit einer Streifenwagenbesatzung zur Verkehrsregulierung und zur Absperrung vor Ort. Die überwiegenden Bereiche des weiträumigen Gebäudekomplexes konnten auch nach dem Brand weiter genutzt werden. Die Feuerwehr führte in den betroffenen Bereichen Belüftungsarbeiten durch und kontrollierte mit Messgräten die Hotelzimmer auf Schadstoffe in der Luft. Insgesamt zog sich der aufwändige Einsatz bis weit in den Montag hin.