Zahlreiche Führungsgruppen der Feuerwehren entlang des Rheins von Rastatt bis Altlußheim auf baden-württembergischer Seite und von Neuburg am Rhein bis Speyer auf rheinland-pfälzischer Seite trafen sich zu insgesamt zwei Ausbildungen in Oberhausen-Rheinhausen und Linkenheim-Hochstetten.
Im ersten Ausbildungsabend mit theoretischem Schwerpunkt im Feuerwehrhaus Oberhausen am 19. Januar 2023 wurden den rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Einsatzszenario “Personensuche auf den Rhein” bei Oberhausen-Rheinhausen dargestellt. Neben der Bildung von Einsatzabschnitten, wurde der Ablauf eines Meldeweges bei einem Einsatz auf dem Rhein aufgezeigt. Hierzu soll zukünftig ein einheitliches Suchkonzept angewendet werden.
Mitglieder der Führungsgruppe der örtlichen Feuerwehr Oberhausen-Rheinhausen zeigten die Bewältigung des oben beschriebenen Einsatzszenarios. Mit einer gemeinsamen Einsatzleitung zwischen den Einheiten der Wasserschutzpolizei, der DLRG, des THW und der beteiligten Feuerwehren kann die Kommunikation erleichtert werden. Beim Ablauf eines Meldeweges gilt es den festgelegten Meldeweg einzuhalten, insbesondere die Alarmierung der zuständigen Revierzentrale ist ebenfalls zu beachten. Weiter wurden die zu bildenden Einsatzabschnitte wie Havarist, Wasser und Land beschrieben.
Von Seiten der Integrierten Leitstelle Karlsruhe wurden außerdem noch Rheinalarmkarten der Alarm – und Ausrückeordnung (AAO) vorgestellt. Alle Teilnehmer im Referat der Rheinübergreifenden Zusammenarbeit sowie die betroffenen Leitstellen Germersheim, Karlsruhe, Landau, Mannheim, Mittelbaden und Rhein-Neckar-Kreis, der Revierzentrale Oberwesel, der Wasser – und Schifffahrtsverwaltung, der Wasserschutzpolizei, dem Fahrgastschiff Karlsruhe und der Rheinhäfen Karlsruhe haben zukünftig einheitliche Alarmpläne.
Im zweiten Teil der Ausbildung, diesmal mit praktischen Übungsschwerpunkt, trafen sich am 09. Februar rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Feuerwehrhaus Linkenheim-Hochstetten. Zusätzlich waren die Einsatzleitwagen aus Eggenstein-Leopoldshafen, Dettenheim, Jockgrim, Philippsburg, Rastatt, Rheinstetten vor Ort. Ausbildungsziele im praktischen Teil für die insgesamt 7 gebildeten Führungsgruppen war das selbstständige Abarbeiten einer Einsatzlage auf dem Rhein. Einsatzstichworte wie beispielsweise “Schiffsbrand auf dem Rhein” und “Evakuierung Fahrgastschiff” wurden mit vorgegebenen Meldebildern, Lagebildern und Lagebeschreibungen abgearbeitet und eine Einsatzleitung aufgebaut. Im weiteren Verlauf stellten alle Führungsgruppen ihre Vorgehensweise vor. Anschließend konnten alle Anwesenden die einzelnen Einsatzleitwagen kennenlernen und sich über die verschiedenen technischen Einrichtungen und räumlichen Gegebenheiten austauschen.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jeweiligen beteiligten Führungsgruppen zogen ein positives Fazit dieser zwei Ausbildungsabende: “Alles wurde langsam eingespielt, so dass alle Anwesende es gut mitverfolgen konnten.” “Es gab sehr viele Fragen während der Ausbildung, diese konnten aber alle direkt geklärt worden.” “Ein Einsatz auf dem Rhein, kann man nicht mit einem Gebäudebrand vergleichen.”
Da einige Führungsgruppen aus der RÜZ an den beiden Ausbildungen nicht teilnehmen konnten, werden im November 2023 erneut zwei Ausbildungen für Führungsgruppen mit ihren Einsatzleitwagen angeboten.
Josef Kästel, Referatsleiter der RÜZ, betonte zum Abschluss die Notwendigkeit der gemeinsamen Ausbildungen der Rheinübergreifenden Zusammenarbeit. “Ein Ziel solcher gemeinsamen Ausbildungen ist die Zusammenarbeit der verschiedenen beteiligten Rheinanlieger zu stärken und die gegenseitige offene Kommunikation zu ermöglichen.”
Das Referat der rheinübergreifenden Zusammenarbeit bedankt sich bei Kommandant Dennis Dossinger und der Führungsgruppe der Feuerwehr Oberhausen-Rheinhausen für die Überlassung der Räumlichkeiten und die Unterstützung bei der Ausbildung im ersten Teil und bei der Feuerwehr Linkenheim-Hochstetten für die Überlassung der Räumlichkeiten im zweiten Ausbildungsteil, allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den Reihen der Branddirektion der Berufsfeuerwehr Karlsruhe, der DLRG Bezirke Süd/ Nord, des THW Oberhausen, der Freiwilligen Feuerwehren aus Eggenstein-Leopoldshafen, Dettenheim, Graben-Neudorf, Hagenbach, Jockgrim, Linkenheim-Hochstetten, Neupotz, Philippsburg, Rastatt, Rheinstetten und der Werkfeuerwehren des Kernkraftkraftwerk Philippsburg und des Karlsruher Institut für Technologie Campus Nord.