Am Freitagabend gegen 17:27 Uhr hatten Anwohner den Notruf gewählt, da sie Warntöne eines Rauchmelders aus einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses am Bahnhofsring in Graben-Neudorf vernommen hatten.
An der Einsatzstelle wurde die Freiwillige Feuerwehr Graben-Neudorf bereits von Passanten empfangen, welche genauere Informationen über den genauen Einsatzort mitteilten.
Bei der ersten Erkundung im 2. OG des Wohnhauses konnte deutlicher Rauchgeruch festgestellt werden. Die Wohnungstüre der betreffenden Wohnung war jedoch verschlossen. Ob sich eine Person in der Wohnung befand, war zu diesem Zeitpunkt unklar. Der Einsatzleiter lies daraufhin weitere Kräfte alarmieren. Die FF Dettenheim kam zur Unterstützung mit weiteren Atemschutzgeräteträgern an die Einsatzstelle.
Der erste Trupp unter Atemschutz setzte einen Rauchvorhang an der Eingangstüre und zog den Zylinder aus dem Türschloss, aus welchem sofort eine deutliche und intensive Rauchentwicklung sichtbar wurde. Der Atemschutztrupp ging daraufhin mit einem C-Rohr in die Wohnung vor, um diese abzusuchen und den Brand zu bekämpfen.
Bei der Suche stießen die Einsatzkräfte in einem der Räume auf eine leblose Person. Mit schweren lebensgefährlichen Verletzungen konnte diese nur unter erschwerten Bedingungen ins Freie gebracht und dem Rettungsdienst zur weiteren Betreuung übergeben werden. Eine Reanimation wurde umgehend eingeleitet.
Aufgrund einer Wiederaufflammung des Brandes wurden unter dessen die Löschmaßnahmen fortgeführt.
Die Freiwillige Feuerwehr Graben-Neudorf war mit ca. 30 Einsatzkräften und insgesamt 7 Fahrzeugen unter der Einsatzleitung des diensthabenden Einsatzführungsdienstes Benjamin Jägel im Einsatz. Unterstützt wurden die KameradInnen durch die Freiwillige Feuerwehr Dettenheim mit Atemschutzgeräteträgern sowie einer Bereitschaft im Feuerwehrhaus Liedolsheim.
Neben der Notfallhilfe und der DRK Bereitschaft Graben-Neudorf waren zwei Rettungswagen, ein Notarzt sowie die Polizei an der Einsatzstelle.
Das DRK Graben-Neudorf betreute unter Leitung von Susen und Christian Eßwein, Anwohner des Brandhauses in einem Schnelleinsatzzelt und stellten Getränke sowie Verpflegung für die Einsatzkräfte bereit.
Die Rettungsmaßnahmen waren, gerade für die zuerst eingesetzten Feuerwehrkräfte aufgrund der Umstände des Auffinden der hilflosen Person und der sich anschließenden erschwerten Verhältnisse während der Rettungstätigkeiten, sehr belastend.
Daher entschied Kommandant Hans-Peter Hoffmann frühzeitig, das Einsatznachsorgeteam zu verständigen. Die Einsatzkräfte wurden aus dem Einsatz herausgenommen und vom ENT (Einsatznachsorgeteam) im Feuerwehrhaus Neudorf betreut.
Einsatzende war gegen 22:15 Uhr. Die Aufräumarbeiten zogen sich jedoch noch darüber hinaus hin.