Eine Fläche von ca. 16 ha Weide- und Ackerland verbrannten am Mittwochnachmittag beim Reiterhof Speck im Ettlinger Stadtteil Bruchhausen. Bei den Löscharbeiten haben sich sechs Feuerwehrangehörige leicht verletzt. Die Brandursache konnte noch nicht ermittelt werden.
Gegen 15:35 Uhr wurde über die Integrierte Leitstelle Karlsruhe die Freiwillige Feuerwehr Ettlingen zu einem Flächenbrand beim Reiterhof in Bruchhausen alarmiert. Bereits auf der Anfahrt bekamen die Einsatzkräfte einen ungewöhnlichen Hinweis aus der Leitstelle auf dem Gelände Karlsruher Hauptfeuerwache: „Wir können von hier aus eine starke Rauchentwicklung sehen und das könnte ihre Einsatzstelle sein“, informierte der Disponent in der Leitstelle die ersten Kräfte bereits auf der Anfahrt über das mögliche große Ausmaß.
„Als wir an der genannten Einsatzstelle angekommen sind, brannte es auf einer Fläche von ca. 200m Länge und 20 m Breite am Waldrand“, berichtete die Besatzung des ersten Löschfahrzeuges. Durch den starken Wind und begünstigt durch die extreme Trockenheit entwickelte sich das Feuer sehr schnell und breitete sich aus. Die Feuerwehr forderte weitere Kräfte auch aus den umliegenden Städten und Gemeinden nach. Unter der Leitung des Stellvertretenden Feuerwehrkommandanten der Stadt Ettlingen Alexander Johmann-Vonier waren insgesamt 140 Feuerwehrangehörige mit mehreren Tanklöschfahrzeugen, Löschfahrzeugen und Sonderfahrzeugen im Einsatz. So kamen vom der Berufsfeuerwehr Karlsruhe ein Löschbehälter mit 9.000l Fassungsvermögen und von der Feuerwehr Malsch ein Tanklöschfahrzeug mit besonderer Ausrüstung für Vegetationsbrände zum Einsatz.
Neben den Einheiten der Feuerwehr waren auch zwei Rettungswagen, die Sanitätsbereitschaft Ettlingen und die Drohnenstaffel des ASB-Durlach im Einsatz. Unter der Leitung von Scott Gilmore von ProMedic als organisatorischen Leiter Rettungsdienst waren insgesamt 15 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes an der Einsatzstelle. Sechs Feuerwehrangehörige haben sich leicht verletzt, als sich der Wind plötzlich drehte und sie mit ihrem Löschfahrzeug im Rauch standen. Sie wurde im weiteren Verlauf des Einsatzes als leicht Verletzte vom Rettungsdienst untersucht und versorgt.
Die Bundesstraße 3 musste von der Polizei zwischen Ettlingen und Bruchhausen während der Löscharbeiten vollständig gesperrt werden. Die starke Rauchentwicklung an der B 3 erschwerte teilweise auch das Anfahren der Einsatzkräfte. „Das Feuer hat die Böschung und den Bewuchs an der Bundesstraße auf mehrere hundert Meter erreicht und in dem hier auch gelagerten Baum- und Grünschnitt wurde das Feuer sehr stark gefördert“, berichtet Sebastian Waidmann. Er wurde als Fachberater für Vegetationsbrände zur Unterstützung an die Einsatzstelle nachgefordert. Der Forstmann bestätigte, dass die Feuerwehr durch ihr umfassendes Eingreifen ein Übergreifen des Feuers auf den nahen Wald verhindert hat. „Die Landwirte haben darüber hinaus entlang des Waldes einen Streifen von 6 m Breite aus der Bewirtschaftung genommen und so präventiv etwas für den Schutz des Waldes bei Flächenbränden getan“, berichtet Waidmann weiter. Hier haben dann die Landwirte auch mit Pflügen und Grubbern den Boden bearbeitet und die Feuerwehr unterstützt. Die Landwirte haben auch große Wasserfässer eingesetzt und die Feuerwehr mit Löschwasser versorgt.
Die Kollegen aus Ettlingen wurden von Feuerwehreinheiten aus Malsch, Durmersheim, Rheinstetten, Karlsruhe und Waldbronn unterstützt. Es wurde ca. 3 km Schläuche vom Stadtteil Bruchhausen zur Einsatzstelle verlegt, um die Fahrzeuge mit Löschwasser zu versorgen. Das DRK vorsorgte die Einsatzkräfte auch mit kühlen Getränken. Über die WarnApp Nina wurde die Bevölkerung über die starke Rauchentwicklung informiert.
Vom Polizeirevier Ettlingen und von der Autobahnpolizei kamen sechs Streifen mit 12 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte zum Einsatz. Ein Polizeihubschrauber überflog zu Kontrolle die Einsatzstelle. Bürgermeister Dr. Moritz Heidecker war ebenso an der Einsatzstelle wie der Stellvertretende Kreisbrandmeister Dominik Wolf und der Bruchhausener Ortsvorsteher Wolfgang Noller. Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch längere Zeit hin.