Am frühen Freitagmorgen wurden die Feuerwehren aus Kürnbach, Sulzfeld und Flehingen um 04:53 Uhr zunächst noch mit dem Stichwort „privater Rauchmelder in die Sickingerstraße alarmiert.
Noch während der Anfahrt zum Gerätehaus erfolgte Erhöhung der Alarmstufe auf „Brand – Menschenleben konkret in Gefahr“ durch die Leitstelle.
Zwei Bewohner der Brandwohnung verdanken der Warnung durch Rauchmelder bei diesem Einsatz wahrscheinlich ihr Leben.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräften bot sich ihnen folgendes Bild: massiver Brand auf dem Balkon und in einer Erdgeschosswohnung eines 3-stöckigen Mehrfamilienhauses. Flammen schlagen bereits auf den Balkon der 2. Etage über. Auf der Straße stehen bereits zahlreiche Bewohner des Gebäudes und erwarten die Einsatzkräfte.
Da in der Erstphase davon ausgegangen werden musste, dass noch Personen in der Brandwohnung vermisst waren und gleichzeitig der Feuerüberschlag auf das darüber liegende Geschoss drohte, wurde ein massiver Löschangriff zur Brandbekämpfung und Menschenrettung über den Balkon vorgenommen. Dort lag auch vermutlich die die Entstehungsursache des Brandes. Parallel dazu drang ein weiterer Trupp über das Treppenhaus in die Wohnung ein und selbiges wurde auf Personen abgesucht.
Die gezielten Löschmaßnahmen zeigten Wirkung, so dass gegen 05:25 Uhr „Feuer aus“ gemeldet werden konnte. Während den Maßnahmen wurde klar, dass sich keine Personen mehr in der Brandwohnung befanden. Zeitnah erfolgte dann die Entrauchung der Wohnungen.
Alle 11 Personen des Gebäudes waren ohne Verletzungen geblieben. Ein älteres Ehepaar wurde jedoch vorsorglich eine umliegende Klinik gebracht.
Nach Abschluss der Löschmaßnahmen war lediglich die Brandwohnung im Erdgeschoss unbewohnbar. Die darüberliegende, als auch die Wohnungen auf der anderen Seite des Flures waren nach Einschätzung des Kürnbacher Kommandanten Hartmut Grüneich weiterhin bewohnbar, zumal auch das Treppenhaus die ganze Zeit rauchfrei war.
Dieser Umstand ist vor Allem auch dem umsichtigen Handeln der Bewohner zu verdanken: diese schlossen ihre Wohnungstüre bei der Flucht vor den Flammen und trugen so Maßgeblich dazu bei, dass Feuer und Rauch sich nicht weiter im Gebäude ausbreiten konnten. Zudem warnten sich die Bewohner des Mehrfamilienhauses gegenseitig, so dass alle Personen aus dem Gebäude flüchten konnten. Weiter hatten Anwohner und Nachbarn noch versucht mit einem Gartenschlauch und Feuerlöscher das Feuer von Außen zu einzudämmen.
Bei diesem schweren Brand zeigt sich wieder einmal: Rauchmelder retten Leben! Und das ausgerechnet am Freitag den 13. – dem bundesweiten Rauchmeldertag. Wären die Bewohner nicht durch ihre Rauchmelder im Schlaf geweckt worden, so wäre ein Verlassen der Wohnung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr möglich gewesen.
Die Feuerwehren aus Kürnbach, Sulzfeld und Flehingen waren mit über 60 Frauen und Männern unter der Leitung des Kürnbacher Kommandanten Hartmut Grüneich bis ca. 08:00 Uhr im Einsatz. Der Stellvertretende Kreisbrandmeister Bertram Maier sowie Bürgermeister Armin Ebhart waren ebenfalls vor Ort gekommen um sich ein Bild der Lage zu machen. Der Rettungsdienst war unter dem Organisatorischen Leiter Wolfgang Göthel mit 2 RTW, einem NEF sowie 4 Mann der DRK Bereitschaft im Einsatz. Die Polizei (3 Streifen im Einsatz) hat noch im Laufe des Morgens die Ermittlungen aufgenommen. Die Brandwohnung ist unbewohnbar, ein genauer Sachschaden konnte nicht mitgeteilt werden.