Zu einem technischen Hilfeleistungs- bzw. Gefahrstoffeinsatz wurde die Abteilung Oberderdingen der Feuerwehr Oberderdingen am Freitagmorgen (16. April 2021) von der integrierten Leitstelle Karlsruhe zur Strombergschule in die Aschingerstraße alarmiert, nachdem zuvor Kommandant Thomas Meffle von Schulmitarbeitern telefonisch darüber informiert wurde, dass im Chemiesaal unbekannte Chemikalien/Flüssigkeiten in kleinem Ausmaß ausgelaufen waren.
Nach dem Eintreffen vor Ort und der ersten Erkundung unter anderem mit einem Mehrgasmessgerät und unter Bereitstellung eines Atemschutztrupps wurde festgestellt, dass in einem speziellen Chemikalienaufbewahrungsschrank mit angeschlossener Absauganlage in einem Vorbereitungsraum des Chemiesaals eine oder mehrere dort gelagerte Kleingebinde mit Laugen und Säuren vermutlich leckgeschlagen waren und so die Flüssigkeit(en) in eine Auffangwanne gelaufen waren.
Da vor Ort zunächst keine Möglichkeit bestand, die ausgelaufenen Substanzen zu identifizieren und somit auch keine entsprechenden Maßnahmen eingeleitet werden konnten, entschied sich der Einsatzleiter, Kommandant Thomas Meffle dazu, den Fachberater Chemie aus Stutensee und den Gerätewagen Gefahrgut vom Gefahrgutzug Karlsruhe Land Nord mit Kräften der Feuerwehr Karlsdorf-Neuthard hinzu zu ziehen.
Bis zum Eintreffen der Spezialkräfte wurde der Bereich des Chemiesaals abgesperrt und eine Liste der gelagerten Stoffe beschafft. Da aufgrund der Coronapandemie kein Präsenzunterricht an der Schule stattfand, mussten keine weiteren Evakuierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Nachdem die Teilkomponente des Gefahrgutzugs unter der Leitung von Zugführer Edgar Geißler vor Ort war, wurden weitere Erkundungsmaßnahmen durchgeführt und festgestellt, dass es sich bei der ausgelaufenen Flüssigkeit um eine stark ätzende Flüssigkeit handelte. In Absprache mit dem zwischenzeitlich ebenfalls eingetroffenen Fachberater Chemie Julian Schnepperle wurde das weitere Vorgehen abgestimmt. So kam ein Trupp, ausgerüstet mit leichten Einmalschutzanzügen und Chemikalienschutzhandschuhen sowie Augenschutz zum Einsatz, um alle Gebinde einzeln aus dem Schrank zu entnehmen, äußerlich mit Wasser zu reinigen und in Behältern zu sichern. Nach Abschluss dieser Maßnahmen konnte der Einsatz beendet werden. Die gesicherten Chemikalien wurden durch eine Fachfirma der entsprechenden Entsorgung zugeführt.
Im Einsatz bzw. in Bereitstellung waren 20 Feuerwehrangehörige der Abteilung Oberderdingen mit drei Fahrzeugen, der Fachberater Chemie sowie sechs Kräfte des Gefahrgutzugs Karlsruhe Land Nord mit dem Gerätewagen-Gefahrgut des Landkreises Karlsruhe und zwei weiteren Fahrzeugen. Von der Gemeindeverwaltung waren vom Ordnungsamt der stellvertretende Leiter des Bürgeramts Marvin Keller sowie vom Bauamt die Leiterin Angelika Schucker vor Ort, machten sich ein Bild von der Lage und unterstützten die Einsatzleitung. Vorsorglich war auch der Rettungsdienst des DRK-Kreisverbands Karlsruhe mit zwei Mitarbeitern und einem Rettungswagen RTW von der Wache Bretten angerückt. Einsatzende war gegen 11.30 Uhr.