Die Freiwillige Feuerwehr Malsch wurde mit der Abteilung Malsch am Mittwoch, den 29.01.2020 gegen 12 Uhr in die Sezannerstraße mit Stichwort „Benzin/Öl aufnehmen nach VU“ auf den Parkplatz des dortigen Discounters alarmiert.

Autokran-Unfall in Malsch

Beim Eintreffen bot sich ein erschreckendes Bild: Ein Autokran der 80-Tonnen-Klasse lag seitlich auf den Abstützungen, der Ausleger ragte ca. 35 Meter quer über ein unbebautes Grundstück und lag mit der Auslegerspitze auf dem Brückenwiesenweg. Die Fahrkabine mit dem Bedienstand befand sich zu diesem Zeitpunkt ungefähr drei Meter über einem Graben. Nach der ersten Erkundung stellte schnell heraus, dass der Fahrer bereits von der anwesenden Notfallhilfe des DRK Ortsverein Malsch betreut wurde und keine weiteren Personen betroffen waren. Die Erkundung ergab zudem dass an zwei Stellen Kraftstoff und Hydrauliköl ausliefen. Die austretenden Stoffe wurden durch zahlreiche Wannen und Rinnen aufgefangen.

Nach Rücksprache mit dem Eigentümer des Krans sowie der mittlerweile eingetroffenen Bergungsfirma wurde das Abpumpen weiterer circa 300 Liter Diesel und sowie 300 Liter Hydrauliköl vorbereitet. Dies gestaltete sich jedoch schwierig, da sich einer der Kraftstofftanks am Heck des Fahrzeuges in ca. 4 Metern Höhe befand. Mit Einweganzügen und Absturzsicherung wurde ein Vorgehen im schlammigen Untergrund über Steckleitern zum Abpumpen aufgebaut.

Parallel wurden durch den Betreiber des Krans in Absprache mit dem Bergungsunternehmen zwei weitere Großkrane mit jeweils 200 und 300 Tonnen Traglast zur Einsatzstelle beordert.

Nachdem die Betriebsstoffe abgepumpt waren und sich die Lage als statisch erwies wurde der Einsatz der Feuerwehr Malsch gegen 15.30 mit der Rückfahrt und Herstellung der Einsatzbereitschaft vorerst beendet.

Die Feuerwehr Malsch war mit vier Fahrzeugen und 14 Mann unter Leitung von Zugführer Michael Schwall, einem Rettungswagen von ProMedic sowie der Notfallhilfe Malsch vor Ort. Ebenso machten sich ein Vertreter der BG Bau und des Umweltamtes ein Bild von der Lage.

Noch während der Aufräumarbeiten vor Ort wurde eine Anforderung des Bergeunternehmens zur Ausleuchtung der Bergestelle gestellt. Daraufhin fuhren vier Kameraden mit einem MTW und einem Lichtmastanhänger die Einsatzstelle gegen 17 Uhr erneut an.

Im weiteren Verlauf wurde neben dem Ausleuchten, beim Ausziehen der Schubstücke, bei der Vorbereitung der Bergung unterstützt, sowie der Brandschutz bei  Brennschneidarbeiten sichergestellt. Da sich die Gewichtsverhältnisse beim Aufrichten nicht abschätzen ließen wurde gegen 00.30 Uhr vom Eigentümer beschlossen einen weiteren Großkran der 700-Tonnen-Klasse zur Unterstützung heranzuführen. Die Schwierigkeit lag dabei darin dass der Große Kran bei Ausladung von 35 Metern ein Last von bis zu 15 Tonnen tragen musste.

Beim weiteren Aufbau und der Vorbereitung der Bergung unterstützte die Feuerwehr Malsch das Bergeunternehmen, bis der Kran schließlich gehoben und wieder sicher auf seinen Rädern abgestellt werden konnte.

Als Glück im Unglück erwies sich dass der Kran genau eine unbebaute Lücke zwischen zwei Mehrfamilienhäusern traf und nicht so weit ausgeschoben war, so dass er ein Bürogebäude nur knapp verfehlte.

Dieser Einsatz war gegen 8.30 für die Feuerwehr Malsch beendet. Die Aufräum- und Reinigungsarbeiten zogen sich noch zum bis Mittag hin.