Zu einem Reitunfall kam es am Dienstag um 19.50 Uhr im Wald auf der Gemarkung Dettenheim im Gewann Blän in der Nähe vom Baggersee Pfander. Eine 16-jährige Reiterin war mit drei weitern Reitern auf einem Ausritt, als diese unglücklicherweise von ihrem Pferd stürzte. Nachdem die Reiterin am Boden lag, wich ihr Pferd aus und kam an der Böschung eines Entwässerungsgrabens zum Rutschen, verlor den Halt und rutschte mit der Hinterhand in den völlig moorastigen Graben. Nach ersten Erkenntnissen wurde dabei niemand ernst verletzt.
Die Reiter alarmierten sofort nach dem Unfall die Feuerwehrleitstelle in Karlsruhe, die dann infolge die Freiwillige Feuerwehr Dettenheim zu diesem Ereignis mit dem Stichwort „Tierrettung“ alarmierte. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war das Pferd noch mit der Vorderhand an der Böschung des Entwässerungsgrabens. Da das Pferd mit seiner Hinterhand jedoch immer weiter im sumpfigen Graben einsank, wollte es sich selbst aus der misslichen Lage befreien. Durch diese Aktion verlor es jedoch das Gleichgewicht und stürzte rücklings in den Graben.
Nach mehreren Versuchen das Tier frei zubekommen, was immer wieder misslang, wurde die Freiwillige Feuerwehr Philippsburg mit ihrem Wechelladerfahrzeug alarmiert. Dieses Fahrzeug besitzt einen Kran. Damit wollte man das Pferd aus seiner misslichen Lage befreien. Doch in der Zwischenzeit war ein Feuerwehrkamerad mit seinem Traktor vor Ort. Mit dessen Hebevorrichtung und speziellen Hebegurten konnte das Pferd dann befreit werden.

Bevor jedoch diese Aktion gestartet werden konnte, wurde das Pferd von der herbeigeilten Tierärztin aus Bretten so weit sediert, dass keine Gefahr für Retter und Tier bestand. Nach dem das Pferd aus dem Graben gehoben war, legte man es am Waldweg vorsichtig ab. Nun begann die Tierärztin, das zuvor sedierte Pferd langsam wieder aus seiner Narkose zurückzuholen. Während sie das Gegenmittel gespritzt hatte, wurden mehrere Infusionen, die auch zu Stärkung dienten, dem verunfallten Tier verabreicht. Langsam und vorsichtig wurde dann begonnen das Pferd wieder auf die Beine zustellen. Dies gelang jedoch nicht sofort, erst nach dem vierten Versuch, schaffte es das Tier sich wieder aufzustellen. Wackelig stand es dann wieder auf seinen vier Beinen. Nach einer weiteren Erholungsphase und weitern zwei Infusionen konnte das Pferd dann in einen Transportanhänger verladen werden und nach Bretten in die Pferdeklinik zur weitern Behandlung bzw. Begutachtung verbracht werden. Nach ersten Untersuchungen vor Ort konnten keine gravierenden Verletzungen festgestellt werden. Ob in der Pferdeklinik noch etwas festgestellt wurde ist nicht bekannt.

Einsatzleiter Roland Schneider war mit 35 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Dettenheim und mit zwölf Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Philippsburg im Einsatz. Das DRK Dettenheim war mit sechs Einsatzkräften zur Einsatzstelle gekommen. Die verunfallte junge Reiterin wurde von Annette Süß aus dem Team der Notfallseelsorger betreut. Im Nachhinein war es großes Glück für Reiter und Pferd, dass nichts Schlimmeres passiert war. Der Einsatz konnte um 1.40 Uhr am Mittwoch nach über fünf Stunden glücklich beendet werden. Die herbeigeeilte Tierärztin war tapfer bei ihrer Arbeit, denn Myriaden von Schnaken sind währen ihrer Arbeit über sie und die Einsatzkräfte hergefallen. Die Mutter der Reiterin und die Reiterin selbst sowie die Tierärztin bedankten sich bei den Einsatzkräften für den reibungslosen Einsatz.

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