Zu zwei Einsätzen in brütender Hitze wurde am Samstag die Freiwillige Feuerwehr Eggenstein-Leopoldshafen gerufen.

Aus einer Gasflasche trat "Lachgas" aus

Aus einer Gasflasche trat “Lachgas” aus

Am Morgen alarmierte die Feuerwehrleitstelle Karlsruhe die Wehr mit dem Alarmstichwort „Person im Wasser“ leider konnte der Person nicht mehr geholfen werden. Der zweite Einsatz, war dann am Abend um 17.15 Uhr mit dem Alarmstichwort “Gasausbruch“. Auf dem Gelände einer Firma, die mit Gasen handelt, war ein Abblasgeräusch zu hören. Verletzt wurde bei diesem Einsatz niemand.

Um 17.15 Uhr alarmierte die Feuerwehrleitstelle Karlsruhe die Wehr aus Eggenstein-Leopoldshafen zum zweiten Mal, nachdem die Meldung eingegangen war, dass auf dem Gelände einer Gashandlung in der Industriestraße in Eggenstein deutlich wahrnehmbare Abblasgeräusche zuhören wären.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde sofort mit Messungen begonnen. Zuerst rund um das Gelände, da die Tore zum Lagerplatz verschlossen waren. Mittels der auch anwesenden Polizei konnte eine verantwortliche Person der Firma verständigt werden. Erste Befürchtungen, dass diese Geräusche von einem auf den Hof stehenden Gastank herrühren, bestätigten sich nicht. Es konnten aber auch keine Gaskonzentrationen auf dem Gelände gemessen werden.

Nach eingehender Suche wurde dann in einer auf dem Hof gelagerten Transportbox eine Gasflasche ausgemacht, die im Bereich des Ventiles abblies. Bei dem Inhalt der Gasflasche handelte es sich um Distickstoffmonoxid (N2O), allgemein bekannt unter dem Trivialnamen Lachgas. Es ist ein farbloses Gas aus der Gruppe der Stickoxide. Die chemische Summenformel für das Gas ist N2O. In älterer Literatur wird Distickstoffmonoxid auch als Stickoxydul bezeichnet. Bei der Verwendung von großen Gasflaschen in engen, geschlossenen Räumen besteht geringe Erstickungsgefahr. Lachgas ist brandfördernd. Daher dürfen bei Verwendung von Lachgas keine offenen Flammen vorhanden sein. Besondere Gefahren beim Missbrauch als Droge: Falls Lachgas direkt aus Kapseln oder Gasflaschen eingeatmet wird, kann es zu Erfrierungserscheinungen an Lippen, Kehlkopf und Bronchien kommen, da aufgrund der Entspannung des unter Druck stehenden Gases eine Abkühlung stattfindet (Joule-Thomson-Effekt). Es besteht eine erhöhte Verletzungsgefahr durch Stürze beim „Wegtreten“. Weitere unangenehme Nebenwirkungen sind leichte Übelkeit und Kopfschmerzen. Bei exzessivem und unsachgemäßen Konsum kann es zudem zu Bewusstlosigkeit und Herzrhythmusstörungen kommen. Schlimmstenfalls droht Tod durch Atemlähmung. Zudem können Lachgaskapseln mit Kohlenstoffdioxid-Kapseln (CO2) verwechselt werden. Bei einer solchen Verwechslung besteht akute Erstickungsgefahr. Um nicht dem Erstickungstod zu erliegen, muss ständige Sauerstoffzufuhr gewährleistet sein.

Nach dem die Gasflasche gesichert war, konnte sie kontrolliert entleert werden. Warum die Flasche undicht wurde, wird in den nächsten Tagen von der Herstellerfirma abgeklärt. Einsatzleiter Willy Nees war mit 30 Einsatzkräften der Feuerwehr vor Ort. Zur Unterstützung waren das DRK Eggenstein-Leopoldshafen und ein Rettungswagen unter der Führung des Organisatorischen Leiters Rettungsdienst  Michael Kraus zur Einsatzstelle gekommen.

Die Polizei war mit zwei Streifenwagen am Einsatzort. Der Einsatz war um 19 Uhr beendet.

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