Dachstuhlbrand in Bretten

Mehrere Abteilungen der Feuerwehr Bretten sind über mehrere Stunden mit Löschmaßnahmen bei einem Dachstuhlbrand in der Wilhelmstraße beschäftigt. Unterstützung kam hierbei aus Knittlingen, die ebenfalls mit einer Drehleiter und einem Löschgruppenfahrzeug nach Bretten eilen. 19 Bewohner des betroffenen Haus müssen sich nun eine neue Unterkunft suchen. Verletzt wurde niemand.

Am gestrigen Donnerstagabend wurde die Freiwillige Feuerwehr zu einem Brand in die Wilhelmstraße alarmiert. Aufgrund der weithin sichtbaren Rauchsäule entschied sich der hauptamtliche Kommandant Oliver Haas kurz nach seinem Eintreffen um ca. 20:22 Uhr das Alarmstichwort zu erhöhen und eine zweite Drehleiter nachzufordern. „Die Flammen schlugen schon aus sämtlichen Fenstern und auch der Dachstuhl stand bereits in Flammen“ so seine Worte zum Ausmaß bei seinem Eintreffen.  

„Glücklicherweise war von den 19 Bewohnern niemand mehr im Gebäude, so dass wir uns auf die Löschmaßnahmen konzentrieren konnten“ erläuterte er die ersten Maßnahmen der Brettener Floriansjünger. Weitere 11 Bewohner des angebauten Objektes, welches zur Straße „Am Gottesacker Tor“ gehört, wurden gleich zu Anfang gebeten, ihr Haus zu verlassen.

Somit konnte man sich auf die Löschmaßnahmen konzentrieren. Hierzu wurden Löschangriffe von der Seite Wilhelmstraße über die Drehleiter aus Bretten, sowie mehreren Rohren im Außen- und anfangs auch Innenangriff sowie über den von der Straße „am Gottesacker Tor“ erreichbaren Innenhof über die Drehleiter aus Knittlingen vorgenommen. Aufgrund dieser massiven Abgabe von Löschwasser musste auch vom angrenzenden „Brühlgraben“ Wasser entnommen werden. Hierzu musste kurz Wasser angestaut werden, was jedoch problemlos gemeistert wurde.  

Aufgrund der fortgeschrittenen Brandausbreitung bei Alarmierung der Einsatzkräfte konnten die beiden oberen Stockwerken nicht gehalten werden und wurden ein Raub der Flammen. Die beiden unteren Stockwerke litten unter der massiven Abgabe von Löschwasser. Über mehrere Stunden hinweg loderten immer wieder einzelne Glutnester auf, die sukzessive gezielt abgelöscht wurden. Somit zog sich der Einsatz der Kameraden aus Bretten bis in die frühe Morgenstunden.

Der Schaden am direkt angebauten Nachbargebäude hielt sich glücklicherweise in Grenzen. Einzelne Bereiche wurden zwar durch Flammenaufschlag betroffenen, jedoch hielten sich diese in Grenzen. Vereinzelte Räume wurden durch Löschwasser beschmutzt. Nach derzeitigem Kenntnisstand können die 11 Bewohner in Kürze bzw. sind wieder in ihren Räumen.

Während der Löschmaßnahmen sperrte die Polizei die geteilte Wilhelmstraße zunächst in beide Fahrtrichtungen und leitete den Verkehr weiträumig um. Im weiteren Verlauf konnte die Fahrtrichtung Pforzheim gegen 23:30 Uhr für den Verkehr wieder freigegeben werden. Die Wilhelmstraße ist die B 294 und verbindet Bruchsal und Pforzheim.   

Unterdessen versorgten die DRK-Bereitschaften aus Bretten und Büchig auf einem gegenüberliegenden Parkplatz die Einsatzkräfte mit Getränken und Essen. Direkt neben dem Versorgungszelt wurde ein weiteres Zelt aufgebaut und beheizt, um die Bewohner untersuchen zu können und ihnen eine vorübergehende Unterkunft zur Verfügung stellen zu können. Die 19 Bewohner des Brandobjektes konnten sich selbständig Unterkünfte für die Nacht organisieren. Bei den 11 Nachbarn war angedacht, dass diese zurück in ihren Wohnungen konnten.  

Neben den Versorgungszelten bauten die Kameraden aus Bretten den Atemschutzsammelplatz auf.

An dieser Stelle möchten wir erwähnen, dass nicht nur die Feuerwehr Bretten zum Überlandhilfeinsatz nach Illingen (GW-Atemschutz bzw. Schadstoffmessungen in Bretten) alarmiert wurden, auch einige der Kameraden aus Knittlingen waren tags zuvor ab ca. 23:00 Uhr bis in die Morgenstunden bzw. ebenfalls am selbigen Vormittag in Illingen. Erschöpft konnten sie gegen 1 Uhr ausgelöst werden und haben ihre Ruhe mehr als verdient.

Die Freiwillige Feuerwehr Bretten war unter der Leitung ihres hauptamtlichen Kommandanten Oliver Haas mit 7 Abteilungen im Einsatz. Ferner waren die Kameraden aus Knittlingen mit einer Drehleiter und einem Löschgruppenfahrzeug in Bretten. Somit waren ca. 90 Einsatzkräfte (15 Fahrzeuge) im Einsatz. Die Führungsgruppe Bretten-Gondelsheim wurde ebenfalls hinzugezogen und unterstützte den Einsatzleiter.  Während der Anfangsphase stellte ein Fahrzeug der Abteilung Diedelsheim den Grundschutz sicher. Weitere 22 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes waren unter der Leitung des Organisatorischen Leiters Maximilian Gay sowie des stellvertretenden Kreisbereitschaftleiters Jörg Klebsattel in der Wilhelmstraße. Hierunter 2 Rettungswagen, 1 NEF sowie die DRK-Bereitschaften aus Bretten und Büchig. Oberbürgermeister Martin Wolf, Bürgermeister Michael Nöltner sowie der stellvertretende Kreisbrandmeister Bernd Molitor eilten ebenfalls zur Unterstützung zum Unglücksort. Die Polizei war mit 9 Mann vor Ort. Das aus den 1920ern erbaute Gebäude ist nahezu komplett zerstört. Der Schaden wird im 6-stelligen Bereich geschätzt. Die Entstehungsursache ist unbekannt.